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Meinung: Die Bezahlkarte für Geflüchtete ist ein Werkzeug, kein Makel

Kyrill von Matuschka

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LZ-Volontär Kyrill von Matuschka ist für eine Bezahlkarte für Geflüchtete. - © Jörg Hagemann
LZ-Volontär Kyrill von Matuschka ist für eine Bezahlkarte für Geflüchtete. (© Jörg Hagemann)

In Dörentrup wird die Bezahlkarte für Geflüchtete eingeführt – ein Schritt, der Kritik hervorruft, besonders hinsichtlich möglicher Stigmatisierung und Kontrolle. Doch viele Bedenken scheinen überzogen. Die Bezahlkarte könnte ein modernes Mittel zur Schaffung von Transparenz im Umgang mit öffentlichen Geldern sein – vorausgesetzt, sie wird richtig eingesetzt, findet LZ-Volontär Kyrill von Matuschka.

Der Vorwurf der Ausgrenzung ist teilweise unbegründet. Die Karte ähnelt üblichen EC- oder Prepaidkarten und fällt an der Supermarktkasse nicht weiter auf, solange sie reibungslos funktioniert und gut akzeptiert wird.

Zudem ermöglicht die Karte dem Staat, die Verwendung von Steuermitteln nachzuvollziehen, ohne in die Privatsphäre einzugreifen. Sie kann helfen, Missbrauch wie illegale Geldtransfers oder Zahlungen an Schleusernetzwerke zu verhindern und so das Vertrauen in das Sozialsystem zu stärken.

Die Beschränkung von Ausgaben, etwa für Bordellbesuche wie in Dörentrup angeführt, ist kein moralisches Urteil, sondern eine Maßnahme zum Schutz vor Ausbeutung und Menschenhandel.

Geflüchtete haben ein Recht auf Unterstützung – der Staat trägt jedoch die Verantwortung, mit öffentlichen Geldern sorgsam umzugehen. Die Bezahlkarte könnte dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

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