Extertal-Bösingfeld. Allein die Schilderungen zum Überfall auf einen Kurierfahrer der Volksbank am 16. Juni 2020 waren filmreif. Zur Erinnerung: Zwei Männer sollen damals den Kombi auf der Nordstraße geschnitten, den Fahrer mit einer Pistole bedroht und sich mit zwei Koffern aus dem Staub gemacht haben. Statt Geld oder etwas Wertvollem ergatterten die beiden Täter jedoch bloß wertlose Dokumente. Jetzt ist einer der zunächst ermittelten Verdächtigen vor dem Landgericht Detmold freigesprochen worden.
Die Hintergründe klingen kurios. Nach Angaben von Landgerichtssprecher Wolfram Wormuth sei zwar DNA des 40 Jahre alten Extertalers am Tatort gefunden worden, weshalb die Ermittler überhaupt erst auf dessen Spur in ihrer Datenbank gestoßen seien, jedoch habe man vor Gericht nicht ausschließen können, dass die DNA nicht auch durch Dritte an den Tatort gelangt sein könnte. „Möglicherweise durch Arbeitshandschuhe, die der ehemals Angeklagte bei einem Umzug benutzt haben soll", berichtet Wormuth. Diese Version sei durch Zeugen bestätigt und glaubhaft vermittelt worden. Daher habe das Gericht den 40-Jährigen freigesprochen. Ein zweiter Tatverdächtiger war bisher nicht ermittelt worden.