Das lange Warten aufs Baugebiet "Holzkamp" in Bösingfeld

Extertal-Bösingfeld. Bösingfeld braucht dringend Bauplätze – idealerweise zentrumsnah mit Grund- und Sekundarschule in fußläufiger Nähe. Diese stünden im Gebiet &bdquo;Holzkamp" an den Straßen Schützenkamp und Hardenkamp nahe der Waldstraße zur Verfügung. 46 Einfamilienhäuser könnten dort entstehen. Doch der Bebauungsplan ist vorerst ad acta gelegt.

Dort, in der Senke nahe dem Aschbach ein Baugebiet einzurichten, ist seit Anfang der 70er Jahre mit der Aufstellung des großflächigen Bebauungsplanes &bdquo;Am Aschbach" Absicht der Gemeinde, von dem das Gebiet &bdquo;Holzkamp" ein Teil ist. Dort ein Baugebiet einzurichten, wurde aber nicht umgesetzt. 2019 wendete sich das Blatt. Die Gemeinde war der Meinung, dass ein neues Planverfahren für den &bdquo;Holzkamp" notwendig ist.

Baulandmangel in Extertal Warum der Bauausschuss dieses Verfahren nun einstimmig gestoppt hat, diese Frage stellt sich ein Bösingfelder, der seinen Namen nicht in der Zeitung sehen möchte. Seine Frau besitzt eine Fläche im &bdquo;Holzkamp" und ist verkaufswillig. &bdquo;Es ist immer von der Gemeinde gesagt worden, dass Bauland fehlt. Wie stellen sich Politik und Verwaltung vor, dem Baulandmangel entgegenzuwirken, wenn man diesen B-Plan jetzt nicht durchführen will?", wollte er im Ausschuss wissen.

Seiner Meinung nach existiert seit 50 Jahren ein Bebauungsplan auch für den &bdquo;Holzkamp", der nie aufgehoben wurde. Diesen könne man den heutigen gesetzlichen Vorgaben anpassen oder neu schreiben. Er habe aktuell eine entsprechende E-Mail an Bürgermeister Frank Meier verschickt mit der Bitte, alle Grundstückseigentümer der in Frage kommenden Flächen sowie die Gemeinde an einen Tisch zu holen. Die Antwort darauf stehe noch aus.

Drei mögliche Areale für Bauland &bdquo;Natürlich fehlen Bauflächen", ließ Meier im Planungsausschuss wissen. Aktuell sieht er drei Gebiete in Bösingfeld für mögliche Neubauten: eine Fläche nahe dem Rewe-Markt, auf die man keinen Zugriff habe, eine weitere nicht näher genannte Fläche, bei der sich die Besitzer sogar an der Erschließung beteiligen würden, und eben die Fläche &bdquo;Holzkamp". &bdquo;Weitere Chancen für eine Bauentwicklung in Bösingfeld haben wir nicht", so Meier.

Der Bebauungsplan für den &bdquo;Holzkamp" sollte laut Ratsbeschluss von 2020 im vereinfachten Verfahren angestrebt werden. Das scheitert aber nun aus zwei Gründen: Die Fläche ist größer als 10.000 Quadratmeter, und bis Ende des Jahres und dem Auslauf dieser Rechtsgrundlage ist der Bebauungsplan nicht zu realisieren. Ein Grund dafür sind die langwierigen Vertragsverhandlungen mit den Flächeneigentümern der zwei in Frage kommenden Grundstücke.

Das Projekt ruht &bdquo;Eine Flächenbesitzerin, Teil einer Erbengemeinschaft, möchte nicht verkaufen. Diese an die Straße angrenzende Fläche ist aber zur Erschließung des Gebietes nötig. Die zweite Fläche wird für das Doppelte des Preises angeboten, der gezahlt werden könnte, um nach Erschließung noch die marktüblichen Preise für Bauplätze einhalten zu können", erläutert Meier.

&bdquo;Schlüssig" ist daher auch für den Bauausschuss-Vorsitzenden Heinrich-Wilhelm Tölle die Entscheidung, das Projekt Holzkamp ruhen zu lassen, bis die Grundstücksverhandlungen abgeschlossen sind. Der Vorteil, den Bauherren aus einem Bauplatz im ländlichen Bereich ziehen wollten, nämlich den günstigen Einstiegspreis, müsse auch da sein, so Tölle. &bdquo;Wir sind in Verhandlungen mit den Flächenbesitzern", erläutert Bürgermeister Meier im LZ-Gespräch den Stand der Dinge.

Flächennutzungsplan spielt eine Rolle Die Frage, warum der alte B-Plan &bdquo;Am Aschbach", der den &bdquo;Holzkamp" beinhaltet, für diesen nicht schon längst umgesetzt wurde und warum es in den vergangenen Jahren ein Hin und Her aus Aufhebungswillen, Nicht-Aufheben, dem Anstreben des vereinfachten Verfahrens, Auftrag ans Planungsbüro und nun der Absetzung des B-Plan-Verfahrens gab, beantwortet Christiane Paulmann vom zuständigen ILB-Planungsbüro: &bdquo;Die Bezirksregierung hat genau diese Fläche aus dem Flächennutzungsplan herausgenommen. Der Wille war es, zunächst Baulücken in Bösingfeld zu schließen. Nun, da der Bedarf da ist, ist die Fläche wieder in den künftigen Regionalplan eingeflossen." Jetzt gelte es, die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern zum Abschluss zu bringen und einen neuen B-Plan im Vollverfahren aufzustellen, um die bereits geplanten 46 Häuser auch bauen zu können.

Das lange Warten aufs Baugebiet "Holzkamp" in Bösingfeld

Neue Chance für Kalletaler Baugebiet?

Edeka ist sich sicher: Neuer Markt in Almena wird sich rechnen

Augustdorfer FDP will Aufhebung eines Bebauungsplanes abwenden

Nach Abriss von vier Häusern: Das passiert am Bösingfelder Marktplatz

Augustdorfer Grundbesitzer halten Bebauungsplan-Aufhebung für falsch

Landwehr-Gelände in Müssen: Könnte Wohnraum auf der Industriebrache entstehen?

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €