In der Bösingfelder Mittelstraße entsteht Platz für Neubauten

Extertal-Bösingfeld. Die Gemeinde macht ernst und hat die Bagger anrücken lassen. Fünf Häuser in der Mittel- und Südstraße sind inzwischen abgerissen worden. Dass sie verschwinden sollen, stand schon lange fest, galten sie doch als baulicher Missstand, der dem Bild eines attraktiven Ortskerns im Weg stand. Die Umsetzung zog sich allerdings hin. Umso mehr freuen sich Politik und Verwaltung nun, dass endlich Platz für Neues entsteht und dass so die Attraktivitätssteigerung des Zentrums Fahrt aufnimmt.

&bdquo;Das war kein Leerstand, das waren Ruinen", fasst Detlef Korf (Zukunft Extertal) die Bemühungen von Verwaltung und Politik zusammen, die Gebäude aus dem Ortsbild zu entfernen, und nimmt damit gleichzeitig Stellung zu kritischen Stimmen, die den Abriss gerne verhindert hätten. Und auch Abrissunternehmer Christoph Wienberg bestätigt: &bdquo;Die Häuser waren teils in einem so schlechten baulichen Zustand, dass eine Sanierung niemals wirtschaftlich gewesen wäre." Teils sei das Fachwerk völlig morsch und feucht gewesen.

Großer Bedarf an Wohnraum

Die Gemeinde möchte anstelle der abgerissenen Häuser Nummer 45, 47 und 61 in der Mittelstraße und der Häuser 27 und 28 in der Südstraße Neubauten realisieren und ist damit schon in Gesprächen mit einer Investorengruppe aus Extertaler Handwerkern, wie Bürgermeister Frank Meier bereits im Sommer erklärte. In Bösingfeld gebe es einen großen Bedarf an neuem Wohnraum für Jung und Alt, dem die Gemeinde jetzt Rechnung tragen will.

&bdquo;Wir reden immer über Leerstand der Ladenlokale, aber um dem entgegenzuwirken, müssen wir auch attraktiven Wohnraum schaffen", ergänzt Ordnungsamtsleiter und Fördermittelkoordinator Marvin Rösch. Der letzte Zensus habe ergeben, dass die Einwohnerzahlen in Extertal wieder zunehmen, genügend bezahlbaren Wohnraum gebe es zumindest im Zentrum allerdings nicht.

Für den Abriss hat die Gemeinde Fördermittel aus dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) bekommen. Für die Kauf- und Abrisskosten gibt es eine 60-prozentige Förderquote. Das gelte, erklärt Rösch, wegen einer Änderung der Richtlinien zwischen 2022 und 2024 für alle fünf Häuser. Das sei auch der Grund gewesen, warum die Gemeinde das Thema jetzt angegangen sei, ergänzt Bürgermeister Frank Meier. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte es vielleicht keine solche Förderung mehr gegeben.

&bdquo;So ein Projekt auch anzugehen, erforderte Mut", sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Ulrich Hilker. Bei einem Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite der Nummern 45 und 47 in der Mittelstraße habe es vor Jahren ähnliche Bestrebungen gegeben. Letztlich hätten sich Politik und Verwaltung dann aber &bdquo;nicht getraut", sagt Hilker.

Auch Tagespflegeeinrichtung möglich

In den Besitz der fünf abgerissen Häuser ist die Gemeinde laut Frank Meier übrigens auch durch Nutzung ihres Vorkaufsrechts und den Kauf aus einer Zwangsversteigerung gekommen. Ein Eigentümer sei kürzlich verstorben, die Kinder hätten das Gebäude dann veräußert. Neben Mehrfamilienhäusern gebe es auch Pläne für die Errichtung eines Gebäudes für eine Tagespflegeeinrichtung, sagt der Bürgermeister.

Begonnen hatte der Abriss Ende Oktober. &bdquo;Wir haben zunächst die Häuser entrümpelt", erklärt Christopher Wienberg. Allein in der Mittelstraße 45 und 47 seien sieben Container zusammengekommen. Anschließend seien die Gebäude entkernt und Schadstoffe entfernt worden, bevor sie schließlich dem Bagger zum Opfer fielen. &bdquo;Abgesehen von den Dämm- und Schadstoffen wird der Bauschutt recyclet", sagt der Abrissunternehmer.

&bdquo;Die Gemeinde hat nun selbst die Hand auf dem, was mit den Grundstücken passiert", sagt Marvin Rösch. Politik und Verwaltung blicken nun konstruktiven Gesprächen mit der Investorengruppe entgegen und wollen hierzu bald mehr Auskünfte geben.

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