Gemeinsam Kochen für die Integration in Horn-Bad Meinberg

Horn-Bad Meinberg. Sie treffen sich in der ehemaligen Turmschule, doch gepaukt wird hier nicht: Statt &bdquo;Einer spricht, alle anderen hören zu", gilt beim Kochtreff, &bdquo;Wir arbeiten gemeinsam und lernen dazu". Nur die Tafeln an den Wänden erinnern an die frühere Nutzung, während fleißige Hobby-Köche aller Nationalitäten in der Schulküche den Kochlöffel schwingen.

Das Konzept Organisiert wird der Kochtreff von der Stadt Horn-Bad Meinberg sowie dem Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Lippe. Weitere ehrenamtliche Partner wie örtliche Schulen, die evangelische Kirchengemeinde und der Kinderschutzbund unterstützen das Projekt.

Vorbild für die Aktion in Horn war ein ähnlicher Treff im nahen Augustdorf : &bdquo;Das Kochen dort organisieren wir bereits seit einem Jahr und möchten das Projekt nun gern in weiteren Kommunen verbreiten", erklärt Anne-Kathrin Edler vom Integrationszentrum.

Zusammen kochen, essen und miteinander sprechen: Das sind die Ziele, die mit dem monatlichen Treff verfolgt werden. &bdquo;Der Kochtopf als Brücke" lautet das übergeordnete Konzept – und es scheint zu greifen. &bdquo;Beim letzten Mal waren wir 40 Teilnehmer etlicher Nationalitäten", berichtet Carolin Giesler (Stadt Horn-Bad Meinberg). Anelia Aleksieva, eine bulgarische Teilnehmerin, sei an diesem Tag auf sie zugekommen und hätte angeboten, beim nächsten Mal Spezialitäten aus ihrem Heimatland gemeinsam zu kochen.

Moussaka aus Griechenland Gesagt, getan: An diesem Freitag gab es kalte bulgarische Gurkensuppe mit Moussaka, einer Art Auflauf, und süße Obstspieße zum Nachtisch. &bdquo;Ich kenne Moussaka aus Griechenland und war gespannt, ob es hier vielleicht etwas anders gekocht wird", erzählte Teilnehmerin Dagmar Hobitzer aus Kohlstädt und fühlte sich in der zwanglosen Atmosphäre augenscheinlich wohl.

An vier großen Arbeitsflächen in der Schulküche war Platz genug für jeden: An der einen Ecke wurden Gurken für die Suppe geraspelt, an der anderen Kilo für Kilo Kartoffeln geschält, und ein paar Meter weiter steckten die Jüngsten fleißig Obstspieße zusammen, die später noch in Schokolade getunkt wurden. &bdquo;Es ist uns wichtig, dass auch kleine Kinder mitgebracht und von uns betreut werden können", erklärten die Organisatoren.

Gegenseitige Unterstützung Hat dann doch einmal ein Kind keine Lust mehr zum Kochen, ist nur wenige Schritte entfernt ein Spieltisch aufgebaut, der Unterhaltung garantiert. Mandalas und Puzzles harmonieren dabei problemlos mit Gurken und Weintrauben auf der anderen Seite des Raumes.

Sprachbarrieren stellten für die bunt gemischten Teilnehmer kaum ein Problem dar: Kennt man den Namen eines Lebensmittels nicht, wird eben darauf gezeigt oder es umschrieben – einige Teilnehmer holten auch ihre Kinder für die Übersetzung zur Hilfe.

Unterstützung funktioniert in der Integrationsarbeit eben nicht nur in eine Richtung: Auch wenn die Erwachsenen womöglich geschickter am Kochtopf sind, kann die jüngere Generationen ihnen immer wieder zur Seite stehen. &bdquo;Wir mögen Kochen eigentlich gar nicht so unbedingt, kommen aber trotzdem gern her, weil man immer viele Leute trifft", erzählt ein jugendlicher Teilnehmer, während er Zwiebeln klein schneidet.

Ein Ort der Begegnung ist es auch, den die Organisatoren mit der Veranstaltung schaffen wollten – ob man bereits Profi-Koch oder noch blutiger Anfänger ist, wird dabei ganz schnell zur Nebensache.

Termine Der Kochtreff findet im Regelfall immer am letzten Freitag des Monats statt. Die nächsten Termine sind der 29. November und der 20. Dezember, jeweils ab 16 Uhr im Neubau der Turmschule, Leopoldstaler Straße 19.

&bdquo;Der Treff wird auch im nächsten Jahr weitergeführt werden. Die Termine gibts dann spätestens im Dezember", sagt Anne-Kathrin Edler.

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