Kein Platz mehr in der Grundschule Horn

Horn-Bad Meinberg. Die Grundschule Horn erscheint auf den ersten Blick als ein großer Gebäudekomplex. Aber sie beherbergt auch eine Menge Schüler unter ihrem Dach – zu viele, um Unterricht und Ganztagsbetreuung ( OGS ) zugleich Platz zu bieten. Eine Verlagerung der OGS in die Turmschule könnte eine Lösung sein. Die Zeit drängt, nicht nur wegen der Raumnot, denn ab dem Schuljahr 2024/25 gibt es einen Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz. Das dürfte die Zahl betreuter Schüler deutlich ansteigen lassen.

In der jüngsten Sitzung des Schulausschusses machte Rektor Bernd Strömich die Situation deutlich. Die Schulplanung heute gehe davon aus, dass pro Klassenraum noch ein bis zwei Differenzierungsräume gebraucht würden. Die Grundschule Horn sei aber noch nach der Formel &bdquo;eine Klasse – ein Raum" konzipiert worden. &bdquo;Wir haben 15 Klassenräume, aber vier Klassen je Jahrgang", rechnete Strömich vor. Womit schon rein rechnerisch ein Klassenraum fehlt. Es seien ein paar kleinere Räume vorhanden, die aber bei weitem nicht den Ansprüchen genügten. &bdquo;Man bräuchte mindestens einen variablen Raum pro Jahrgang", so Strömichs vergleichsweise bescheidener Wunsch. Das seien vier Räume, die man gegebenenfalls durch einen Anbau schaffen müsse. Platz dafür sei vorhanden.

Mehr als 100 Schüler in der OGS

Die offene Ganztagsbetreuung (OGS) ist ebenfalls im Schulgebäude untergebracht und nutzt vier Räume zu je etwa 60 Quadratmetern. Die würden das akute Raumproblem lindern. Strömich sprach sich dafür aus, die OGS in der nahe gelegenen Turmschule unterzubringen, die für deren Bedürfnisse entsprechend umgebaut werden müsste. Derzeit nutzt die OGS für die Hausaufgabenhilfe Klassenräume der Grundschule mit, was in der Turmschule derzeit nicht ohne weiteres möglich wäre. Bereits im kommenden Schuljahr werde die OGS mehr als 100 Schüler betreuen. Dann reiche der Platz definitiv nicht mehr, so Strömich, und man müsste eine Warteliste einführen.

Frank Brockmann, Fachbereichsleiter Bildung, Ordnung und Soziales, legte den Ausschussmitgliedern Pläne der Grundschule vor und skizzierte, welche Räume die OGS wie nutzen könnte. Die Kinder zur Hausaufgabenbetreuung von der Grund- zur Turmschule und zurück zu schicken, lasse sich organisieren, sagte Strömich auf Nachfrage von Andreas Mickel (FDP). Auch stehe die OGS einer anderweitigen Nutzung der Turmschul-Räume nicht im Weg, so lange die OGS ihre Materialien wegschließen könne – das hatte Adrian Block (SPD) wissen wollen.

Auch die Grundschule Bad Meinberg ist ein Sorgenkind

Lena Gerke und Miriam Stolcis (Grüne) sprachen sich für eine schnelle Lösung aus. Eine gut aufgestellte Grundschule sei schließlich auch ein wichtiger Standortfaktor. Dr. Alexander Martin (CDU) erinnerte daran, auch die Nöte der Grundschule Bad Meinberg im Auge zu behalten. Ausschussvorsitzender Ralf Leßmann (SPD) fand das nicht vergleichbar. In Bad Meinberg müsse man das Problem grundsätzlich angehen, in Horn ließen sich die Gebäude dagegen relativ schnell ertüchtigen. Auch Gutachter Jürgen Thomaßen, der den Schulentwicklungsplan erstellt hat, habe die Grundschule Horn als dringlicher erachtet, assistierte Sabine Beine (SPD).

Zwar war laut Tagesordnung nur vorgesehen, den Ausschuss über die beengte Situation an der Grundschule Horn zu informieren, doch Vorsitzender Leßmann schlug vor, der Verwaltung einen Prüfauftrag zu erteilen, wie man die OGS in der Turmschule unterbringen könne, um den Prozess schon einmal in Gang zu setzen. Dem stimmte der Ausschuss geschlossen zu. Brockmann dämpfte allerdings die Erwartung, dass die Verwaltung in kurzer Zeit Ergebnisse liefern kann. Für einen seriösen Lösungsvorschlag brauche es eine genaue Bedarfsanalyse und die Abstimmung mit anderen Institutionen. Das dauere seine Zeit.

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