Grünen-Chef im Landtag will Radwege-Bau forcieren

Kalletal . Die kurvige, unübersichtliche B 238 – teils 100 Kilometer pro Stunde sind erlaubt: Wer hier mit dem Fahrrad von Kalletal nach Lemgo fahren möchte, muss hart im Nehmen sein auf dem Stück, wo noch der Radweg fehlt. Auf den Lückenschluss im Radwegenetz warten die Menschen, wie berichtet, seit vielen Jahren. Jetzt war Arndt Klocke, der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, vor Ort, um auf die schnelle Fertigstellung zu drängen.

Mehrere Kandidaten der Grünen waren mit vor Ort – ebenso wie Kalletals Bürgermeister Mario Hecker. &bdquo;In voraussichtlich zwei Wochen soll dieses Teilstück fertig sein", verkündete Mario Hecker mit Blick auf die aktuellen Bauarbeiten, als er in Huxol eintraf. Doch leider ist der Bau nur ein Teilerfolg, denn der Radweg, aus Hohenhausen kommend, wird vorerst weiter nach diesem Abschnitt enden.

Weiter geht es dann erst knapp 800 Meter weiter bei Luhe. Um den Anschluss zu erreichen, müssten die Radfahrer auf die Bundesstraße ausweichen. &bdquo;An einen Familienausflug auf dem Rad ist hier keinesfalls zu denken", stellte Jürgen Georgi, Sprecher der Grünen in Kalletal, fest. Er selbst fährt gern mit dem Rad nach Lemgo, denn bis zum Bahnhof brauche er lediglich 17 Minuten. In Kürze wird auch er das neue Teilstück Kalkofen bis Huxol nutzen können, sehnt sich aber nach einem durchgängigen Weg.

Es ist an der Stadt Im Jahr 2016 hatte der Bürgermeister zusammen mit dem Gemeinderat die Angelegenheit in die Hand genommen. Der Baulastträger, der Landesstraßenbetrieb, habe damals kaum Kapazitäten gehabt, und weil man nicht noch länger habe warten wollen, habe die Gemeinde die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern und die Vergabe des Bauauftrages selbst erledigt.

Nun sei es an der Stadt Lemgo, den Weg auf ihrem Grund anzuschließen. Ein kleines Stück fehle aber auch noch auf Kalletaler Seite, merkte Hecker an, denn mit dem dortigen Grundstückseigentümer sei man bisher noch nicht handelseinig geworden.

Der Bedarf sei da, meint Georgi. In Corona-Zeiten habe das Fahrrad einen echten Aufschwung erlebt. Auch Dr. Katharina Kleine Vennekate, Bürgermeisterkandidatin der Grünen in Lemgo, zeigte sich überzeugt, kurz vor einer Verkehrswende zu stehen. &bdquo;Solche Projekte funktionieren nur interkommunal und mit guter Zusammenarbeit", sagte sie.

Arndt Klocke, gebürtiger Vlothoer und momentan in OWL unterwegs, kennt die aktuelle Problematik in der Verkehrspolitik, die, wie er sagte, immer mehr zum Schwerpunktthema werde. &bdquo;Es gibt mittlerweile mehr Geld für solche Projekte, aber noch immer sehr geringe Planungskapazitäten." Das sei auch ein Grund dafür, dass der Radwege-Etat in NRW nie ganz verbraucht werde. &bdquo;Im vergangenen Jahr sind von 15 Millionen Euro, die zur Verfügung standen, 4,5 Millionen zurückgegangen." Er versicherte, mit seiner Partei Anträge ans Ministerium stellen zu wollen, um das Ganze ins Rollen zu bringen.

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