Kalletaler Jugendliche bekommen eine politische Stimme

Kalletal . Jugendliche in der Politik mitreden und entscheiden lassen – das wird dank des Förderprogramms &bdquo;Jugend entscheidet" der gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Kalletal schon bald gelebte Praxis. Als eine von zehn Kommunen hat die Gemeinde den Zuschlag bekommen, an dem bundesweiten Projekt teilzunehmen. Beworben hatten sich 115 Städte und Gemeinden. Nicht zuletzt die Fridays for Future-Demonstrationen hätten gezeigt, dass sich junge Menschen für Politik interessierten. Dank &bdquo;Jugend entscheidet" sollen sie die Möglichkeit bekommen, ihre Sichtweisen künftig in die Kommunalpolitik mit einzubringen.

Zuständig für die Gemeinde Kalletal ist bei der Hertie-Stiftung Dr. Anna Grebe, die in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Jugend, Kultur, Freizeit und Sport den weiteren Ablauf des Projektes per Videokonferenz erläuterte. So soll bis April zunächst in Zusammenarbeit mit den Kommunen und dem Projektpartner &bdquo;Politik zum Anfassen e.V." in Kennenlerngesprächen und Workshops die Grundlage für den Prozess gelegt werden. Kernfrage: Was wollen wir erreichen? &bdquo;Alle Veranstaltungen in diesem Zeitraum müssen natürlich digital stattfinden", erläutert Dr. Anna Grebe den Ausschussmitgliedern.

Ab April steigen die Jugendlichen mit ein Ab April kommen dann die eigentlichen Hauptpersonen ins Spiel: die Jugendlichen. In einer per App gesteuerten Stadtrallye lernen sie ihre Kommune und deren Politik kennen. Am Ende steht ein digitales Auftakttreffen. Von Juni bis Juli findet in den Kommunen eine von &bdquo;Politik zum Anfassen" moderierte Themenwahl-Veranstaltung statt. &bdquo;Mit dem kommunalen Team und Vertretern des Gemeinderats diskutieren die Jugendlichen ihre Ideen", erklärt Grebe.

&bdquo;Am Ende steht dann ein klarer Auftrag für das kommunale Team." Das ist in Kalletal bereits festgelegt worden und besteht aus neun Mitgliedern, darunter unter anderem Bürgermeister Mario Hecker, Christine Heidsiek (Vorsitzende des Vereins für Kinder- und Jugendarbeit, KJK) sowie den jüngsten Ratsmitgliedern Jonathan Wenzel und Sven-Rainer Hoffmann. Bis zum Herbst hat die Gruppe dann Zeit, zu schauen, wie sich die Ideen der Jugendlichen umsetzen lassen.

Ist das alles geschehen, treffen sich alle Beteiligten vor einer öffentlichen Ratssitzung. Das kommunale Team präsentiert seine Vorschläge und lässt die Jugendlichen abstimmen. Eine finale Entscheidung, im Sinne der Jugendlichen, fällt dann im Gemeinderat. &bdquo;Damit ist es allerdings noch nicht getan", sagt Dr. Anna Grebe. &bdquo;Die Kommune muss dann natürlich die Entscheidung der Jugendlichen umsetzen, mit ihnen Kontakt halten und ihnen den weiteren Prozess erklären."

Bürgermeister Mario Hecker hofft, dass das Projekt Anklang findet. Rund 580 Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren wohnen in Kalletal. Sie alle werden nun von der Gemeinde angeschrieben.

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