Vom Neubau profitiert ein ganzes Dorf

Kalletal-Stemmen. Wo früher die Kinder zur Schule gegangen sind und die AWO über viele Jahre ihren Sitz hatte, steht nun ein nagelneues Feuerwehr- und Mehrzweckgebäude. Nach knapp zwei Jahren Bauzeit ist die Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Varenholz-Stemmen im Sommer dieses Jahres in das Gebäude eingezogen. Inzwischen ist alles endgültig ein- und hergerichtet. Da wurde es Zeit, das Gebäude bei einer Einweihungsfeier am Samstag nun auch offiziell zu übergeben.

Wenn alle Zahnräder in einem Dorf ineinander greifen, dann kann ein solches Projekt gelingen. In Stemmen hat genau das hervorragend funktioniert, wie auch Bürgermeister Mario Hecker bei seiner Rede stolz betonte. Schon 2014, als er selbst Leiter des Bauamtes wurde, seien ihm die alte Schule und das angrenzende AWO-Gebäude negativ aufgefallen. Alles sei in die Jahre gekommen und im Grunde nicht mehr wirklich nutzbar gewesen. &bdquo;Schon im Brandschutzbedarfsplan war damals klar gewesen: Es muss ein Neubau her“, sagte er. Und genau der wurde dann am Nikolaustag 2018 im Rat beschlossen.

"Es muss ein Neubau her" Nachdem die AWO der Stadt die Fläche mit den Gebäuden kostenlos überschrieben hatte, folgte der emotionale Abriss – er bewegte vor allem die älteren Menschen im Ort, waren sie hier schließlich schon zur Schule gegangen. 119.000 Euro kostete der Abriss, der mit 75 Prozent und damit 80.000 Euro vom Land NRW im Zuge der Dorferneuerung gefördert wurde. Die Kosten für den Neubau lagen bei weiteren 1,2 Millionen Euro, erklärte Ute Seidemann von der Gemeinde Kalletal. &bdquo;Mit 250.000 Euro Förderung haben wir den Höchstsatz erhalten. Den Rest hat die Gemeinde übernommen.“

Aber die Mühe und die Investition haben sich gelohnt, da sind sich in Stemmen alle einig. Immerhin soll das Gebäude in Zukunft auch allen Menschen des Dorfes dienen. Dies schreibt nicht nur das Förderprogramm vor, sondern war auch Grundvoraussetzung der AWO, um das alte Gebäude überhaupt zum Abriss freizugegeben.

Teeküche und Büros Das neue, großzügige Gebäude ist nun in zwei Teile aufgesplittet: Einer steht ausschließlich der Feuerwehr zur Verfügung. Der andere darf vom gesamten Dorf genutzt werden. Hier gibt es einen großen Gemeinschaftsraum mit Teeküche und einigen Büros. In den Gemeinschaftsräumen sollen künftig Seniorennachmittage, Versammlungen oder Treffen der Vereine des Dorfes stattfinden können.

Der Teil, zu dem ausschließlich die örtliche Feuerwehr Zugang hat, ist ebenso schick wie durchdacht, freute sich der stellvertretende Löschgruppenführer Christian Dubbert. &bdquo;Wir haben jetzt langsam alles fertig eingeräumt und sind wirklich sehr zufrieden mit den Räumlichkeiten.“ Eine große Fahrzeughalle bietet Platz für das Mannschaftstransportfahrzeug nebst Anhänger mit Boot sowie ein Löschfahrzeug. Direkt an die Fahrzeughalle grenzen zum einen eine kleine Werkstatt, zum anderen die Umkleiden für Männer und Frauen an. &bdquo;Praktisch und mit kurzen Wegen, so muss es sein“, sagte Christian Dubbert.

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