Die Windmühle Bavenhausen hat ihre Kappe und Flügel zurück

Kalletal-Bavenhausen. Die Anspannung war den Beteiligten vor Ort anzumerken. Wird die neue Mühlenkappe sicher und vor allem passgenau wieder an ihrem Bestimmungsort - auf der Windmühle Bavenhausen - ankommen? Denn für die Mühlenbauer stand nun die letzte Etappe der Maßnahme "Mühlensanierung" an: Dach und Flügel wurden mittels Schwerlastkran auf dem rund 170 Jahre alten Denkmal angebracht. Rund drei Monate wurde die Teile vor Ort wieder auf Vordermann gebracht und sollen nun für die kommenden Jahrzehnte Wind und Wetter standhalten.

Bevor die Mühlenkappe, die ringsherum mit neuen Holzschindeln versehen wurde, aber wieder aufgesetzt werden konnte, musste zunächst das provisorische Trapezdach abgenommen werden. Das hatte während der vergangenen Monate dafür gesorgt, dass keine Feuchtigkeit in die Mühle eindringt. Weil sie für einen Abtransport zu groß sind, wurden Kappe und Flügel vor Ort saniert. Alle Teile zusammen wiegen immerhin rund 15 Tonnen, wie Projektleiter Nikolai Stoll von der Gemeinde vor Ort erklärte.

"Die Kappe hat neue Sparren bekommen, die in einer etwas anderen, für Mühlen typischen Form angebracht wurden", erzählte Stoll weiter. Die neuen Schindeln bestünden allesamt aus Eichenholz, das eine Haltbarkeit von 40 bis 50 Jahren gewähren soll. "Die Flügel wurden zerlegt und die alten Hölzer ausgetauscht", erklärt der Projektleiter. "Lediglich das Eisen ist noch im Originalzustand geblieben. Drehen können sich die Flügel übrigens auch weiterhin nicht. Dafür sei die Bremsanlage nicht entsprechend umgebaut worden. "Um das irgendwann wieder zu ermöglichen, braucht es zunächst einen politischen Auftrag", ergänzte Bauamtsleiterin Ewa Hermann.

Größtes Problem ist die Feuchtigkeit In die Mühlenkappe ist ein Fenster eingelassen, das künftig der Wartung dienen soll. Mittels innen angebrachter Haken können sich die Fachleute sichern, um im Dach arbeiten zu können. Die Löcher, die sich bis zur Anbringung auf der Mühle noch im Dach befanden, wurden nach der Installation zugemacht. "Sie dienen lediglich dem Transport mit dem Kran", erklärte Nikolai Stoll. Damit sich die neue Kappe übrigens nicht allzu sehr verzieht und wenig Feuchtigkeit abgibt, durfte das Schindelholz nicht zu nass sein. Viele Punkte, die es für die Mühlenbauer der Zimmerei Wilhelm Möller aus Rahden zu beachten galt. Das Unternehmen hatte im Juni per Ratsbeschluss den Auftrag für die Arbeiten erhalten.

Auch im Inneren der Mühle standen und stehen unterdessen noch Arbeiten an. Teils sind im oberen Teil bereits Balken und der Boden ausgetauscht worden, berichtete Stoll. Insbesondere Feuchtigkeit hatte der Mühle in der Vergangenheit zugesetzt. Für die Sanierung des Daches und der darunter liegenden Balken hatte die Gemeinde Gelder aus der Denkmalförderung bekommen und zwar 30 Prozent der Gesamtkosten. Die sind zwischenzeitlich allerdings gestiegen und lagen zuletzt bei knapp 165.000 Euro, erklärte der Projektleiter. Um weitere Feuchtigkeitsschäden im Inneren soll sich in den nächsten Schritten gekümmert werden. "Das ist allerdings noch Zukunftsmusik", erläuterte Ewa Hermann.

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