Landesverband steht „vor einem Berg von Problemen“

Kreis Lippe. Die Situation beim Landesverband Lippe (LVL) beobachtet Heinrich Böckelühr durchaus mit Sorge. Der Präsident der NRW-Gemeindeprüfungsanstalt moderiert seit knapp einem Jahr den Haushaltskonsolidierungsprozess beim LVL.

&bdquo;Es ist wichtig, dass die Vakanz in der Leitung so schnell wie möglich behoben wird", kommentierte Böckelühr gegenüber der LZ die Tatsache, dass die Verbandsversammlung vergangene Woche keinen neuen Vorsteher gewählt hat. Der LVL stehe &bdquo;vor einem Berg von Problemen", für deren Lösung er und sein Team jedoch nur verhalten Vorschläge anbieten könnten, &bdquo;da der Input fehlt". Auch eine qualifizierte Eröffnungsbilanz zu erstellen, sei wichtig, so Böckelühr: &bdquo;Wir brauchen eine Einschätzung, wo der Landesverband mit seinem Vermögen genau steht." Dafür müssten die Immobilien genau bewertet werden.

&bdquo;Wir sind mit Hochdruck dabei", verspricht Kämmerer Peter Gröne. Für Ende kommenden Jahres rechne er mit der Eröffnungsbilanz: &bdquo;Das ist natürlich absolut zu lang, aber tatsächlich nicht ungewöhnlich und schneller nicht zu schaffen." Eine Eröffnungsbilanz ist nach dem System der doppelten Buchführung wichtig, das der LVL dieses Jahr eingeführt hat. Dafür müssen alle Werte inventarisiert werden. Der Landesverband ist mit Gegenständen aller Art durch, nun müssen die rund 200 Immobilien vom Mietshaus bis Schloss, Hermann und Theater bewertet werden, dazu 2400 Erbbaurechte sowie land- und forstwirtschaftliche Flächen. Die Vorarbeiten dafür seien erledigt, eine Vielzahl der Immobilien habe man erfasst. Die Bewertung müsse nun der Kreis-Gutachterausschuss vornehmen, sagte Gröne. Im Boot säßen Gemeindeprüfungsanstalt, Kreis, Landesrechnungshof und andere.

CDU: Die Kandidaten haben nicht überzeugt Die CDU-Fraktion in der Landesverbandsversammlung weist den SPD-Vorwurf zurück, sie habe die Zusammenarbeit mit den Sozialdemokraten verweigert. &bdquo;Davon kann nicht die Rede sein", schreibt Heinz-Rainer Krüger, der CDU-Fraktionsvorsitzende. &bdquo;CDU und SPD haben in der Sacharbeit konstruktiv und zum Wohle des LVL gut zusammengearbeitet." Fakt sei aber auch, dass CDU und Grüne in der Vorstellungsrunde von den übriggebliebenen zwei Kandidaten für das Amt des Verbandsvorstehers nicht in der Weise überzeugt gewesen seien, dass diese die offensichtlichen Probleme – Haushaltswirtschaft, Konsolidierung, Immobilien, Kultur... – hätten lösen können.

Und: &bdquo;Zu dem Antrag der Waldzertifizierung kann es durchaus zu einer unterschiedlichen Bewertung kommen. Aber wenn man die ökologischen und ökonomischen Erkenntnisse ernst nimmt, dann sollten wir uns diesen Bewertungen auch im Hinblick auf neue Vermarktungsstrategien heute und in der Zukunft nicht verschließen." Die CDU habe dem SPD-Vertagungsantrag zugestimmt, um in der nächsten Verbandsversammlung Expertenmeinungen dazu zu hören.

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