Begatalbahn: Warum Lippe mit einer Stimme sprechen muss, wenn es klappen soll

Kreis Lippe. Egal, ob irgendwann Geld dafür da ist oder nicht - ohne Akzeptanz der Region wird es mit einer Reaktivierung der Begatalbahn keinesfalls etwas. Ein starkes Votum aus Lippe sei &bdquo;unerlässlich“, sagte Markus Rühmke, Leiter strategische Planung beim Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), im Kreis-Verkehrsausschuss. Dort stellte er am Dienstag die Machbarkeitsstudie vor. Und seine Worte wurden gehört: Politiker quer durch die Parteien sprachen sich für die Reaktivierung aus.

Zehn stillgelegte Bahnstrecken in Westfalen und Lippe stehen auf der Reaktivierungs-Wunschliste, die dem NWL vorliegt. Bis Ende kommenden Jahres will der NWL dafür Machbarkeitsstudien vorlegen, für die Begatalbahn gibt es diese bekanntlich schon. Ergebnis: Für jeden investierten Euro gäbe es 2,8 zurück. Rühmke sprach von einer &bdquo;relativ einfachen Strecke“ und einer &bdquo;guten Infrastruktur“. Doch mögen die Ergebnisse der Studie auch noch so gut sein - vor 2025 würde keinesfalls, das Ja des NWL vorausgesetzt, der nächste Schritt gemacht. Dann würde es konkreter in die Planung gehen.

&bdquo;Sie haben ganz gute Karten“ Bis dahin aber müsse die Region mit einer Stimme für das Vorhaben eintreten, sagte Rühmke, &bdquo;und ich habe das Gefühl, dass das geschieht. Und Sie haben ganz gute Karten, die Kosten sind im Rahmen.“ Er könne zurzeit weder Fragen nach dem Ob, geschweige denn nach dem Wann beantworten. Denn die finanzielle Lage sei deutlich schlechter als noch vor wenigen Jahren. Gleichwohl: &bdquo;Jetzt gilt es zu zeigen: Was ist Ihnen der 2,8-Wert wert?“

Viel, hieß es unisono im Ausschuss. Werner Loke (Grüne) freute sich darüber, dass &bdquo;nach mehr als 20 Jahren, in denen wir Grüne nahezu allein auf weiter Flur standen, der Rückhalt nun groß ist. Wir müssen diese Position nun nach außen tragen.“ Thomas Jahn (SPD) sprach von deutlichen Signalen pro Begatal-Bahn, &bdquo;das wollen alle.“ Die Reaktivierung wäre ein großer Gewinn auch für die Wirtschaft im lippischen Osten.

Das Thema darf nicht in der Versenkung verschwinden Friedrich Sundhoff (CDU) rief die lippische Politik zur Geschlossenheit auf: &bdquo;Sonst können wir das vergessen.“ Am Ende entscheide nämlich die Politik. Sundhoff gehört wie Jahn, Kurt Kalkreuter (SPD), Verwaltungsvorstand Ute Röder und Dr. Inga Kretzschmar der Verbandsversammlung des Verkehrsverbundes OWL an, der wiederum zehn Vertreter in die NWL-Verbandsversammlung entsendet. Und dort sitzen auch Vertreter anderer Verkehrsverbünde, die ebenfalls Strecken angemeldet haben. Röder stellte klar, dass sich Verwaltung und Politik gemeinsam positionieren müssten. &bdquo;Das Thema wird uns ja weiter begleiten und darf nicht in der Versenkung verschwinden.“ Es gehe darum, wie sich der Kreistag dazu stelle. Es gebe auch kein &bdquo;Windhundrennen“ der zehn Bewerber, &bdquo;das müssen schon gute Strecken sein.“ Und die Bewertungskriterien seien bei allen Strecken gleich. Beispielsweise steckten hinter der Zahl, wie viele Autos für die Bahnnutzung in den Garagen bleiben würden, identische Berechnungsmodelle. Führe die Begatalbahn wieder, wären dies je nach Takt zwischen 490 und 760.

Loke sagte, die ganze Region OWL müsse hinter der Begabtalbahn stehen, &bdquo;wie wir es vor Jahren auch mit der Reaktivierung der Sennebahn von Paderborn nach Bielefeld bewiesen haben.“ Auch die Bürgermeister der vier betroffenen Kommunen hatten sich ja schon pro Strecken-Reaktivierung ausgesprochen. Bei aller Diskussion dürfe auch nicht vergessen werden, dass es im Kern ja nicht &bdquo;nur“ um die Wiederbelebung Lüttfeld-Barntrup gehe, sondern um einen besseren Anschluss bis nach Bielefeld, sagte Matthias Buchheim (CDU).

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