Rettungsdienst: Warum der Kreis die Wache in Blomberg übernimmt

Kreis Lippe. Erst Anfang des Jahres hatte der Kreis Lippe der Johanniter Unfall-Hilfe den Betrieb der Rettungswache in Schlangen entzogen, nun folgt Blomberg. Zum 1. April übernimmt der Kreis die Wache dort. Dies hat der Kreis seinen Mitarbeitern im Bevölkerungsschutz mitgeteilt; die Mail liegt der Redaktion vor.

&bdquo;Vertraglich vereinbarte Pflichten und Maßnahmen, die unter anderem wesentliche Qualitätsstandards und Sicherheitsvorgaben betrafen, wurden aus Sicht des Kreises nicht eingehalten oder umgesetzt“, schreibt der Kreis auf LZ-Anfrage. &bdquo;Daher war dieser Schritt am Ende notwendig.“

&bdquo;Notfallversorgung ist sicher“ Die Situation in Schlangen sei nicht ursächlich für die außerordentliche Kündigung gewesen, sie habe bei der Bewertung der Gesamtlage aber natürlich eine Rolle gespielt und sei in den Abwägungsprozess mit eingeflossen. &bdquo;Wichtig zu betonen ist, dass die Notfallversorgung im Versorgungsbereich Blomberg auch weiterhin zu jedem Zeitpunkt gewährleistet ist und wird.“

Die Blomberger Rettungswache war die einzige verbliebene der JUH in Lippe , im Mai 2023 hatten sie bereits die Bad Meinberger Wache an den Kreis übergeben. An der Lehrrettungswache Am Diestelbach in Blomberg ist nach Angaben der Johanniter Lippe-Höxter rund um die Uhr ein Johanniter-Rettungswagen im Einsatz. Darüber hinaus werden montags bis freitags ein Rettungswagen von 8 bis 20 Uhr und ein Krankentransportwagen von 7 bis 14 Uhr vorgehalten, heißt es auf der Webseite der JUH. Am Wochenende und an Feiertagen sei von 9 bis 21 Uhr ein zweiter Rettungswagen im Dienst. Zudem steht dort ein Reservefahrzeug.

Johanniter bedauern den Schritt Die Johanniter waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Sie bedauerten den Schritt des Kreises und die außerordentliche Kündigung, schreibt der Regionalverband jedoch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese sei ungerechtfertigt, juristische Schritte würden geprüft. Aufgrund der &bdquo;nachhaltig gestörten Zusammenarbeit“ mit dem Kreis sehe man jedoch wenig Chancen auf einen Weiterbetrieb der Wache, die vielen am Herzen liege. &bdquo;Jetzt setzen wir alles daran, weiterhin gute Arbeit zu leisten, die Notfallversorgung sicherzustellen und (rechtliche) Sicherheit und Perspektiven für Sie zu schaffen“, heißt es weiter. An diesem Donnerstag werde es eine Dienstbesprechung geben. Ob Personal zum Kreis wechselt, ist offen.

Bis zum Jahr 2016 war auch das Deutsche Rote Kreuz im lippischen Rettungsdienst unterwegs. In Lage und Oerlinghausen sind die Malteser Partner des Kreises.

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