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Gründergeist

Innovation in Lippe: TH OWL-Student räumt bei Rheinpreneur Award ab

Kreis Lippe. Abdulwadoud Alikhwan, Masterstudent im Studiengang Applied Entrepreneurship der Technischen Hochschule OWL (TH OWL), hat beim Finale des Rheinpreneur Newcomer Awards in Düsseldorf den dritten Platz sowie den Publikumspreis gewonnen.

Für seine nachhaltige Geschäftsidee erhielt er laut Pressemitteilung der TH OWL ein Preisgeld von 10.000 Euro. Der Rheinpreneur Newcomer Award richtet sich an Gründer, die seit maximal acht Jahren in Deutschland leben, derzeit in Nordrhein-Westfalen ansässig und deren Geschäftsideen noch nicht am Markt sind.

Sprachbarrieren abbauen

Ziel des Awards ist es, Innovationen aus Migration sichtbar zu machen und Hürden wie Sprachbarrieren oder den Zugang zu Finanzierung und Netzwerken abzubauen.

Abdulwadoud Alikhwan, gebürtiger Syrer, der derzeit an der TH OWL seinen zweiten Masterabschluss anstrebt, entwickelt laut Mitteilung der TH OWL gemeinsam mit seinen beiden deutschen Mitgründern Marvin Schidlowski und Mathias Mersch nachhaltige Verpackungslösungen. Seine Startup-Idee wird sowohl durch das Masterprogramm Applied Entrepreneurship als auch durch die Campus Foundery OWL, das Gründungszentrum der Hochschule, unterstützt und gefördert.

„Hier darf ich träumen und mir etwas aufbauen“, beschreibt Abdulwadoud Alikhwan seinen Weg. Der gebürtige Syrer, der nach seiner Flucht nach Deutschland zunächst Mechatronik studiert hat und später einen Master in Engineering Management abschloss, setzt nach eigenen Angaben nun auf die Verbindung von Technologie, Unternehmertum und gesellschaftlichem Engagement.

Die Finalveranstaltung des Awards, organisiert von Singa Deutschland, stand ganz im Zeichen von Vielfalt, Unternehmergeist und gesellschaftlicher Teilhabe. Insgesamt war der Wettbewerb mit 27.500 Euro dotiert. Alle sechs Finalisten präsentierten innovative Ideen, von Plattformlösungen für Handwerksbetriebe bis zu digitalen Angeboten für Community-Building im Haircare-Sektor.

Internationale Talente mit innovativen Geschäftsideen

Die TH OWL richtet den Blick laut Mitteilung gezielt auf internationale Talente, die an innovativen Geschäftsmodellen arbeiten. Der Masterstudiengang Applied Entrepreneurship bringt jährlich mehr als 400 Bewerbungen aus aller Welt – nur 20 Studenten werden zugelassen. Im Fokus stehen praxisnahe Projekte, die reale Gründungsszenarien abbilden.

„Unsere Studierenden werden auf die Realität des Gründens vorbereitet – mit echten Projekten, echten Herausforderungen und echter Verantwortung“, sagt Professor Dr. Daniel Hunold, der im Studiengang lehrt und kürzlich als „Unicum Professor des Jahres 2025“ nominiert wurde. Gemeinsam mit der Campus Foundery OWL würden Gründungsteams entstehen, die Innovation mit gesellschaftlicher Verantwortung verbinden – Abdulwadoud Alikhwan, Mathias Mersch und Marvin Schidlowski hätten das unter Beweis gestellt.

Dass Gründungskompetenz und Migration eine starke Verbindung eingehen können, zeigen nach Angaben der TH OWL OWL auch aktuelle Zahlen: Rund 14 Prozent aller Startups in Deutschland werden von Gründern mit Migrationshintergrund aufgebaut. Bei den erfolgreichsten, sogenannten Unicorns, liegt der Anteil sogar bei über 23 Prozent. Die Hochschule nennt Abdulwadoud Alikhwan „ein Beispiel dafür, wie internationale Perspektiven Innovationen und nachhaltige Lösungen voranbringen können“.

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