Azubis werben für ihren Job im Handwerk

Kreis Lippe/Paderborn. Kreativ, krisensicher und kundenorientiert - so beschreiben Azubis im Handwerk ihren Job und wollen damit andere junge Menschen begeistern. Für die Online-Kampagne der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe erzählen sie, warum sie sich für eine Ausbildung im Handwerk entschieden haben und dieser Job ihnen Spaß macht. Ziel ist es, neue Nachwuchskräfte fürs Handwerk zu finden und so dem allgegenwärtigen Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Insgesamt 16 Auszubildende aus den unterschiedlichsten handwerklichen Berufen werden im Rahmen der Kampagne vorgestellt. Eine von ihnen ist Vanessa. Die 19-Jährige macht eine Ausbildung zur Tischlerin in Horn-Bad Meinberg und möchte ein Vorbild sein: "Ich möchte anderen jungen Frauen zeigen, dass Handwerk kein reiner Männerberuf ist." Auch der 21-jährige Malek aus Detmold ist von seiner Ausbildung zum Friseur begeistert und schwärmt: "Mir macht der Kundenkontakt besonders Spaß. In meinem Job kann ich meine Kreativität entfalten."

Ganz neu ist die Kampagne jedoch nicht. Seit 2015 ist die Kreishandwerkerschaft in Sachen Azubi-Gewinnung mit einem amerikanischen Bus an den Schulen in den Kreisgebieten Paderborn und Lippe unterwegs. Mit dem Slogan "Folge-deinem-ich" sollen Schülerinnen und Schüler vor Ort über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten im Handwerk informiert werden. Diese Form des Marketings solle auch weiterhin erhalten bleiben, erklärt Aloys Buschkühl, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Doch auch auf anderem Wege müsse man junge Menschen erreichen. "Die Generation Z lebt in der digitalen Welt. Da müssen wir sie ansprechen und überzeugen", so Buschkühl.

Azubi-Beratung per Chat möglich Den Fokus legt die Kreishandwerkerschaft künftig auf den Online-Bereich. Werbeanzeigen bei Instagram, TikTok und Snapchat verweisen auf eine Internetseite, auf der alle Informationen rund um die Ausbildung gesammelt sind. "Facebook machen wir auch, da schauen dann eher die Eltern und Lehrer", ist Buschkühl sich sicher. Zunächst soll der Kontakt zwischen jungen Menschen und der Kreishandwerkerschaft hergestellt werden, um dann eine individuelle Beratung anbieten zu können. Infos gibt es nicht nur per Telefonat, sondern auch per Chat-Funktion bei WhatsApp.

Das Beratungsteam der Ausbildungsinitiative könne unter anderem ein Praktikum vermitteln. "Bevor man eine Ausbildung beginnt, ist es wichtig, auch mal zu erleben, wie es ist, in diesem Job zu arbeiten", sagt Buschkühl. Diese Erfahrung hat auch Jessica gemacht. Die 22-jährige Paderbornerin macht eine Ausbildung zur Raumausstatterin und hat vor Ausbildungsstart zunächst ein Praktikum absolviert. "Ich habe gleich nach der Schule eine Ausbildung im Büro angefangen. Das fand ich langweilig. In meiner jetzigen Ausbildung fühle ich mich wohl und habe einen abwechslungsreichen Alltag."

Auch Studienzweifler finden auf der Internetseite weitere Informationen zum Umstieg in eine Duale-Ausbildung. Zudem werden Karrieremöglichkeiten und Aufstiegschancen im Handwerk dargestellt. "Nach der Ausbildung muss nicht Schluss sein", erklärt Buschkühl und verweist auf die Meisterfortbildung oder ein triales Studium in Kooperation mit der Fachhochschule. Seit knapp einer Woche ist die Kampagne nun aktiv. Mit etwa 650 Klicks ist Buschkühl vorerst zufrieden: "Die Kampagne muss erst einmal Fahrt aufnehmen." Nach einem halben Jahr soll dann evaluiert und optimiert werden.

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