Genehmigung für Hühnerstall in Hörste liegt vor

Lage-Hörste. Das Futter, das in diesem Jahr auf den Feldern wächst, soll im kommenden Jahr 9.000 Hühner stärken. Wie es aussieht, werden sie in nächster Nachbarschaft zu ihrem Eigentümer aufwachsen und Eier legen. Die Baugenehmigung für den Stall und die Freilandhaltung an der Hörster Egge ist erteilt worden.

Sebastian Horn hat lange auf den Tag gewartet, denn ganz so einfach ist es nicht, gerade auf dieser Fläche ein solches Vorhaben umzusetzen. Er hatte sich dafür entschieden, weil sein Pachtvertrag für den Stall an der Stapelager Straße ausläuft und Familie Horn in Eigentum investieren möchte. Deshalb will der Junglandwirt, der den Hof mit seinen Eltern betreibt, auf seinem eigenen Grundstück bauen, das in der Nähe seines Hofes liegt.

Kritiker sehen den Status Luftkurort in Gefahr Die Hörster Egge liegt im Landschaftsschutzgebiet, ein kleiner Bach verläuft unterhalb der Egge, die Aussicht ist besonders schön. Doch dem Junglandwirt kommt zugute, dass sein Berufsstand generell privilegiert ist, wenn es um Bauvorhaben außerhalb der Kernstadt, also auf dem platten Land, geht. Und das ist Hörste auch mit seinen nicht ganz 3.000 Einwohnern, aber mit dem Status Luftkurort. Kritiker sahen diesen in Gefahr, allerdings ergaben die Prüfungen dafür keine Anhaltspunkte – sonst hätte die Genehmigung auch versagt werden können.

Die Resonanz auf sein Vorhaben sei positiv, sagt Sebastian Horn. Er erklärt, was er auf den Feldern macht, welche Pflanzen er anbaut, warum er düngt und vieles mehr auf Facebook. &bdquo;Ich beantworte sachliche Fragen immer, und wir haben eine offene Tür. Es liegt uns ja auch daran, hier keine Unruhe zu haben, wir leben gerne im Dorf", sagt er.

Wegen der Aussicht wandern die Silos auf die andere Seite Kleine Änderungen hat es im Plan gegeben: Die Silos und die Entmistung werden nicht oberhalb des Stalls errichtet, sondern unterhalb. Wer also auf der Egge steht, dem fallen die Silotürme nicht gleich ins Auge. Damit kann Sebastian Horn gut leben. Er hatte ein Planungsbüro beauftragt, ein gerichtsfestes Gutachten in Auftrag gegeben und bereits viele Belange, zum Beispiel den Gewässerschutz, die Geruchsbelästigung, den Verkehr, die Staub- und Gewässerbelastung, prüfen lassen. Das ganze Vorhaben ist eine sehr große Investition, Familie Horn rechnet mit rund einer Millionen Euro. &bdquo;Der Stall wird hochmodern, er wird eine sehr gute Filteranlage und Belüftung haben."

Auf der Ackerfläche soll ein 65 Meter langer und 22 Meter breiter Stall entstehen, in acht Meter Höhe endet das Lüftungsrohr. Bergauf und bergab gibts eine Auslauffläche von insgesamt 36.000 Quadratmetern. Bei Freilandhaltung muss jedes Huhn mindestens vier Quadratmeter Fläche im Auslauf haben. Und damit die Tiere überhaupt rausgehen – das ist nicht selbstverständlich – muss es genug Versteckmöglichkeiten geben. Außen gibt es bepflanzte Bahnen, Bäume und eine dichte, hohe Hecke aus Gehölzen, das hat der Kreis Lippe mitbewertet und die Stadt Lage hat es in der Genehmigung verankert.

Der Bau könnte im Herbst beginnen Ab Zustellung der Genehmigung könnten die Gegner, die ebenfalls von der Erteilung in Kenntnis gesetzt wurden, eine begründete Klage beim Verwaltungsgericht einreichen. Die LZ hat bei den Kritikern, die sich in einer Ausschusssitzung bei der Vorstellung der Pläne geäußert haben, aber anonym bleiben wollen, immer mal wieder nachgefragt. Aktuell steht eine Antwort noch aus. &bdquo;Bei uns hat sich keiner gemeldet und mit uns geredet", sagt Sebastian Horn. Familie Horn wartet die Frist aber ab, dann beginnt die detaillierte Planung. Im Herbst soll mit dem Bau begonnen werden, im kommenden Frühjahr sollen die Hühner einziehen.

Das Futter hat Sebastian Horn schon ausgesät.Weizen, Erbsen und Mais baut er selbst an, nicht gentechnisch verändertes Soja aus Deutschland kauft er zu. Die 6.000 Hühner, die er bislang hält, liefern im Schnitt 5.000 Eier pro Tag, um die 120 Gramm Futter braucht jedes Tier täglich. Im neuen Stall soll ihm die Hühnerschar um die 8.500 Eier liefern, der Verkauf läuft über die Lebensmittelmärkte und an der Haustür. &bdquo;Die regionale Erzeugung und Vermarktung ist sehr wichtig. Wir sind ein transparenter Betrieb und ich freue mich, wenn es Interesse an unserer Arbeit gibt und wir eine Zukunft hier im Dorf haben", sagt Sebastian Horn.

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