Leonie Froböse lebt ihren Traumberuf: Landwirtin in Lage

Lage-Pottenhausen. Der Wecker klingelt früh. Um 6.30 Uhr gibt es Frühstück, um 7 Uhr werden die Tiere versorgt. Erst die Pferde, dann die Rinder, Schweine und Hühner. Danach wird der Tag besprochen, und die Aufgaben werden verteilt: den Hofladen bedienen, in der Fleischerei helfen, Maschinen instand halten, Lieferungen entgegennehmen. Mittendrin ist Leonie Froböse. Die 21-jährige Junglandwirtin arbeitet auf dem Hof ihrer Eltern in Pottenhausen. Die Landwirtschaft ist ihr Ding – auch, wenn sie sich das zu Beginn nicht ganz vorstellen konnte.

Traumberuf Landwirt steht sicherlich nicht bei vielen jungen Menschen ganz oben auf der Liste. Bei Leonie Froböse war das nicht anders. &bdquo;Ich war nicht sonderlich scharf auf die Landwirtschaft", gibt sie zu. &bdquo;Ich habe auf den Feldern zwar auch mal gegrubbert, aber jeden Tag Trecker fahren musste ich auch nicht."

Nach einem Praktikum beim Tierarzt und im Hotel stellte die 21-Jährige aber schnell fest, dass sie sich die Arbeit auf dem Hof doch vorstellen kann. &bdquo;Ein Bürojob kam für mich nie in Frage." Also entschied sie sich für die Ausbildung zur Landwirtin auf dem elterlichen Hof.

Von &bdquo;Welpenschutz" konnte währenddessen nicht die Rede sein, erinnert sie sich. &bdquo;Ich musste kräftig mit anpacken und habe dadurch viel gelernt", erinnert sich Leonie Froböse. &bdquo;Als Frau ist es nicht immer einfach, wenn es um schwere Arbeiten geht." Die Frauenpower beschränkte sich schon in der Berufsschule auf zwei weitere Klassenkameradinnen. Dabei legt Leonie Froböse besonderen Wert auf ein gepflegtes Äußeres. &bdquo;Ich kreuze zum Beispiel nicht überall mit Gummistiefeln auf", sagt sie.

Ein Faible für die Tiere Derzeit studiert sie Agrarwirtschaft an der Fachhochschule in Soest, um ihr erlerntes praktisches Wissen noch zu vertiefen. Während der Semesterferien oder der aktuellen Corona-Heimlernphase unterstützt sie ihre Eltern. Nachdem sich diese jahrelang auf den Ackerbau fokussiert hatten, kam vor acht Jahren die Haltung von Angus-Rindern dazu. Seit kurzem gibt es auch Hühner und 13 Schweine auf dem Bauernhof.

Besonders für die Tierhaltung interessiert sich die Junglandwirtin. &bdquo;Die Tiere auf dem Hof motivieren mich jeden Tag", sagt Leonie Froböse. &bdquo;Wenn ein Kälbchen geboren wird und gesund ist, dann ist das einer der schönsten Momente." Dass es eines Tages geschlachtet wird, dessen ist sie sich natürlich bewusst. Wichtig ist es ihr, dass die Tiere nicht leiden und unter Stress stehen, wenn sie zum Schlachter gefahren werden.

Trotz zunehmender Auflagen und Verbote für Landwirte blickt die 21-Jährige optimistisch in die Zukunft. Auch weil der Hof Froböse bereits vorbildlich aufgestellt sei. Die Stallungen böten ausreichend Platz, es werde auf regionale Partner und vor allem auf Transparenz gesetzt. &bdquo;Wir sind mit den Menschen vor Ort im Gespräch. Jeder kann sich unseren Hof anschauen, wir antworten gerne auf jede Frage", erklärt sie. Das sei zwischen all der Kritik unheimlich wichtig.

Ob sie den Hof später einmal übernehmen möchte? &bdquo;Es besteht die Möglichkeit", lässt die 21-Jährige eine Entscheidung noch offen.

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