Die Berliner Kissen in der Hermannstraße kommen weg

Lage . Als &bdquo;never ending story“ beschreibt Klaus Hansen die Diskussionen um die Verkehrssituation in der Hermannstraße. Der Ausschussvorsitzende unterstrich gleich zu Beginn der Sitzung, dass Verwaltung und Politik sich bereits seit zwei Jahren mit dem Thema beschäftigen und endlich eine Lösung her müsse. Und die ist nun gefunden: Die Berliner Kissen kommen weg. Stattdessen gibt es Straßenverengungen. Dann ist es für die Anwohner nicht mehr so laut und die Autos fahren weiter langsam – so die Theorie. Die SPD-Fraktion glaubt nicht, dass die Verengungen Raser aufhalten.

Die Autos fahren zu schnell, es ist zu laut, zu gefährlich für Kinder und die Parksituation ist unbefriedigend: Diese Beschwerden von Anwohnern sind vor Jahren an die Verwaltung herangetragen worden . Also musste etwas passieren. Die Stadt legte Verschwenkungsbereiche an, markierte Stellflächen, befestigte provisorische Berliner Kissen, also &bdquo;Verkehrshückel“, und schuf Leitinseln mit Verkehrswächtern am Anfang und Ende der Parkstreifen . Das Fazit: Die Verkehrsberuhigung funktioniert. Doch jetzt bemängeln die Anwohner, dass es durch die Berliner Kissen zu laut ist. So kam das Thema im jüngsten Ausschuss für öffentliche Ordnung, Sicherheit und Mobilität wieder auf den Tisch.

Verengungen anstatt Kissen

Uwe Friedrichsmeier von der Stadtverwaltung stellte eine neue Lösung für die Verkehrssituation in der Hermannstraße vor. Die Kissen kommen weg, stattdessen werden zwei Engstellen wie in der Goethestraße mit Leitpfosten oder Kunststoffelementen eingerichtet. Außerdem wird der Parkstreifen mit den Parkwächtern zurückgebaut. &bdquo;Parken ist dann nur noch unter den Bäumen möglich“, erklärt Friedrichsmeier. Um die dadurch fehlenden Parkplätze auszugleichen, soll der Parkstreifen auf der Talseite, also bergab zur Lemgoer Straße hin, verlängert werden.

&bdquo;Außerdem wird die Buslinie 751 nicht mehr durch die Hermannstraße fahren“, sagt er. Busunternehmen und Verkehrsgesellschaft sehen sich derzeit nach einer alternativen Route um. Apropos schwere Fahrzeuge: Der Lieferverkehr für den A&N-Markt soll zukünftig nur noch aus Richtung der Lemgoer Straße erfolgen.

"Gelungener Kompromiss"

Die Politik wertete den Vorschlag überwiegend als &bdquo;gelungenen Kompromiss“. Nur die SPD-Fraktion konnte sich nicht so recht mit der Idee anfreunden. &bdquo;Wir sind davon ausgegangen, dass die Berliner Kissen bestehen bleiben“, sagte Rüdiger Kolm. Er ist überzeugt, dass die Verengungen nicht die gewünschte Geschwindigkeitsreduzierung wie eben die Kissen bringen werden. &bdquo;Lasst die Lösung so, wie sie ist“, appellierte er. Er habe ohnehin den Eindruck, dass der Großteil der Anwohner mit der Lösung zufrieden sei. Die Anträge an die Verwaltung zeigten aber etwas anderes, entgegnete Hansen.

Andreas Epp (Aufbruch C) schlug vor, eine dritte Verengung einzurichten, um die Tempo-Situation noch mehr zu beruhigen. Reimund Neumann von den Grünen hält die Lösung für sinnvoll, befürchtet aber, dass das Entfernen der Berliner Kissen andere Anwohner auf den Plan ruft, die in ihrer Straße ebenfalls über Lärm klagen.

Schlussendlich wurde abgestimmt – bei einer Gegenstimme einstimmig für den Vorschlag der Verwaltung. Die Kissen kommen also weg. &bdquo;Die Anregung einer dritten Verengung von Andreas Epp wird mit aufgenommen“, versicherte Klaus Hansen.

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