Hörste bekommt ein neues Schreibcafé

Lage-Hörste. Erlebnisse mit den Kindern, mit den Enkeln, Schönes oder auch weniger Gutes, was man in Worte fassen möchte - das fällt nicht jedem leicht. Annika Ginau hilft bei der Biografiearbeit, sie eröffnet in ihrem Haus die Möglichkeit, kreativ zu werden.

Annika Ginau ist in dem Ortsteil sehr bekannt, schließlich sind es ihre &bdquo;Lotta“-Geschichten gewesen, die zum Erfolg im Wettbewerb &bdquo;Unser Dorf hat Zukunft“ beigetragen haben. Und wer die Hörsterin kennt, der weiß, dass sie für kreative Ideen immer zu haben ist und diese auch selbst entwickelt. Und so hatte sie zunächst das &bdquo;Schreib-und-Schnack-Café“ an der Teutoburger-Wald-Straße eingerichtet, jetzt zieht es um in das Privathaus. Die gemütliche Sitzecke ist vorbereitet, eine Lampe mit vielen Zetteln hängt über dem Tisch, es gibt eine Anrichte und - das Deko-Stück darf nicht fehlen - eine Schreibmaschine, wie man sie von früher kennt. Fertig ist das &bdquo;Schreibatelier am Kurpark“.

Seit 2022 hat sich Annika Ginau Stück für Stück weiter von ihrem Beruf entfernt. Sie hat sich als Gymnasiallehrerin verabschiedet und bietet die Schreibbegleitung an. In der Erwachsenenbildung bietet sie Vorträge und Seminare an, zuletzt gab es eine Schreibwoche auf Juist. Es gibt Kooperationen mit der Lippischen Landeskirche und der Volkshochschule Bad Salzuflen, weitere Gespräche laufen. Dass es den Bedarf gibt, hat sie in der Erkundungsphase festgestellt. Im Café seien immer so um die zehn bis 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei gewesen. Längst nicht nur aus dem Ort. &bdquo;Die weiteste Anreise war Höxter“, sagt Ginau.

Schreiben in der Gemeinschaft motiviert Was den Reiz ausmacht? &bdquo;Spricht man vom Schreiben, denkt man automatisch immer daran, dass das jemand allein macht. Das Denken ist in keiner anderen Kultursparte so verhaftet. Ich ermuntere dazu, gemeinsam zu schreiben.“ Damit erreiche und motiviere sie Menschen, die durchaus erzählen möchten, aber nicht so recht wissen, wie sie es anfangen können, wie sie einen Spannungsbogen aufbauen, wie sie strukturieren können oder wie sie weiterkommen. Wobei sich die zertifizierte Schreibpädagogin durchaus zurückhält. &bdquo;Ich gebe Hilfestellung, nehme die eigentliche Aufgabe aber nicht ab. Es ist dann einfach toll zu sehen, wie sich so etwas entwickelt, wie die Schreiber merken, dass ihre Geschichten lebendig werden.“ Hilfreich seien ihr Studium und der ehemalige Beruf: &bdquo;Ich bin Historikerin, darum ist mein Schwerpunkt die Biografiearbeit“, sagt Ginau. Eine Grenze zieht sie: &bdquo;Ich bin keine Therapeutin oder Literaturagentin.“ Wohl könne sie Tipps geben, wie man das Interesse eines Verlages wecken könne. &bdquo;Eigentlich ist mein Part dabei zu helfen, wie man etwas lesenswert für andere macht.“

Das &bdquo;Schreib-und-Schnack-Café“ zieht um Der Wettbewerb &bdquo;Unser Dorf hat Zukunft“ habe ihr geholfen, sich selbst als Autorin zu sehen. Auch das war ein Prozess. Annika Ginau nutzte ein Sabattjahr, arbeitet als Lehrerin in Teilzeit und hat dann den endgültigen Strich unter ihr altes Berufsleben gezogen. &bdquo;Die eigenen Geschichten funktionieren - das hat mich darin bestärkt, neue Wege zu gehen.“ Dazu gehört, dass sie an einem Jugendroman arbeitet. Worum es geht, will sie noch nicht verraten. Nur soviel: &bdquo;Es ist auch etwas Biografisches darin zu finden.“

Ideen für das &bdquo;Schreibatelier am Kurpark“ hat sie einige, so könnte sie sich vorstellen, dass es eine Leseecke gibt, in der die Schreiberinnen und Schreiber ihre Geschichten auslegen. Ihren Blogg möchte Annika Ginau wieder mehr mit Beiträgen füttern, ihr breit gefächertes Angebot so auch bewerben. Erst einmal gibt es eine kleine Eröffnungsfeier und einen &bdquo;Tag der offenen Tür“ im neuen &bdquo;Schreibatelier am Kurpark“. Zwischen Bücherschrank, Geschichtenecke, Schreibmaschine und &bdquo;Ideengläsern“werden am Samstag, 4. Mai, Kaffee und Kuchen gereicht.Am Kurpark 11 in Hörste ist die Tür zwischen 14 und 18 Uhr geöffnet. Eine Bitte hat Annika Ginau: Die Parkplätze vor dem Haus sollen für die reserviert bleiben, die nicht so gut zu Fuß sind. Es gibt aber eine Parkmöglichkeit ganz in der Nähe, oberhalb des Haus des Gastes gibt es eine große Fläche, die genutzt werden kann.

Das &bdquo;Schreib-und-Schnack-Café“ Die nächsten Termine: Das &bdquo;Schreib-und-Schnack-Café“ wird am Samstag,1. Juni, und am Samstag, 6. Juli, jeweils von 16 bis 18 Uhr angeboten. Zwei Stunden gibt es einen bunten Mix aus Erinnerungsarbeit, Kreativübungen und Kaffeekränzchen. Die Teilnahme im Café bleibt kostenfrei, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Eine Anmeldung über die Homepage, www.annika-ginau.de , erleichtert die Planung, aber auch Kurzentschlossene sind im Schreibatelier am Kurpark immer willkommen.

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