Lage. Die Stadt Lage wird vorerst keine Bezahlkarte für Geflüchtete einführen. Das hat der „alte“ Rat in seiner letzten Sitzung beschlossen. Voraussetzung dafür, dass diese nicht eingeführt wird, ist nämlich, dass dieser beschließt, von der sogenannten „Opt-Out-Regelung“ Gebrauch zu machen. Mit der Bezahlkarte erhalten Geflüchtete ihre Leistungen in Form von Guthaben und nicht in bar. Befürworter der Karte sehen darin die Möglichkeit, Missbrauch, vor allem durch Geldtransfers ins Ausland, zu vermeiden. Andere wiederum empfinden diese Bezahlmöglichkeit als Diskriminierung. Die Verwaltung sieht die Probleme derzeit vor allem im technischen und personellen Aufwand. Momentan ist es nämlich noch nicht möglich, Lastschriftmandate für die Karte zu erteilen. „Aus Sicht der Verwaltung und verschiedener Interessenverbände ist diese Funktion jedoch entscheidend, um eine angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben weiterhin zu gewährleisten“, schreibt die Stadt. Das Land NRW arbeite zwar an einer sogenannten Whitelist, mit der Überweisungen an festgelegte Zahlungsempfänger möglich werden sollen, die müssen aber jeweils von den Sozialverwaltungen freigegeben werden. Ein personeller Aufwand, der für die Stadt momentan nicht zu leisten ist, schreibt die Verwaltung. Insbesondere weil Erfahrungswerte fehlen. Andere lippische Kommunen wie Extertal und Barntrup haben die Karte inzwischen eingeführt. Auf ihre Erfahrungen möchte die Stadt später zurückgreifen, erklärte Fachbereichsleiter und Beigeordneter Frank Rayczik. Zu einem späteren Zeitpunkt soll dann neu entschieden werden.