Lemgo. Für die Politiker war die Sache klar: Die Orping- und Heustraße sollen einen zweieinhalb Meter breiten Asphaltstreifen erhalten. Das erleichtere Verkehrsteilnehmer und Anwohnern das Leben, so die Verwaltung. Einige Bürger sehen das allerdings anders. Auf der Zuschauertribüne im Sitzungssaal des Rathauses brachten sie ihren Unmut zum Ausdruck. Wie bereits berichtet, sollen Orping- und Heustraße in Teilen neu gestaltet werden. Ein Asphaltstreifen soll in der Heustraße mittig verlaufen und in den Einmündungsbereichen Walter- und Beguinenstraße über die gesamte Fahrbahn ausgeweitet werden. Vorhandene Stellplätze bleiben in Naturpflaster bestehen. Ähnlich sieht es für die Orpingstraße aus. Hier wird der Asphaltstreifen allerdings zunächst mittig verlaufen, ab der Hüttenstraße am südlichen und ab Kohlstraße an den nördlichen Fahrbahnrand verlegt. Damit sollen die Stellplätze erhalten bleiben. Rund 300.000 Euro sind für die Maßnahme vorgesehen, 75 Prozent davon könnten über Fördermittel für die „Nahmobilität" bestritten werden. Das allerdings nur, wenn die Straßen als Fahrradstraßen ausgewiesen werden. Die Politiker hatten an diesem Vorgehen nichts auszusetzen, wohl aber Anwohner, die von der Zuschauertribüne die Planungen kritisierten. So befürchten sie, dass aufgrund des Asphaltstreifens Pkw und Radfahrer letztlich schneller unterwegs sind. Das, so ein Anwohner, sei denn auch auf der Breiten Straße zu beobachten. Auch die Optik halten sie für fragwürdig. Ein Asphaltstreifen entspreche nicht den historischen Begebenheiten vor Ort und verschandele die Altstadt-Kulisse, wie eine Bürgerin auf Nachfrage der LZ erklärte. Die Verwaltung verwies hingegen auf die Vorteile der Maßnahme. So sei sie konzeptionell an die Tweten angepasst und biete Vorteile für alle Beteiligten: Die gute Befahrbarkeit des Streifens dürfte Radler freuen und biete zudem ein Zusatzangebot zum Wall. Angenehm sei die Gestaltung auch für die Fußgänger und die Anlieger würden von Verkehrslärm entlastet. Die Pläne sind mit der Feuerwehr abgesprochen und sollen nach Möglichkeit 2021 umgesetzt werden. Damit wären die Baumaßnahmen abgeschlossen, wenn 2022/23 Schuh- und Stiftstraße angegangen werden. Dem stimmten die Politiker zu, einzig die FDP stimmte gegen die Pläne.