Neuer Anlauf für Industriegebiet Lieme-West

Lemgo . Die im Herbst 2019 gestoppte Erweiterung des Industriegebiets Lemgo-West bei Lieme könnte wieder Fahrt aufnehmen. Der Wirtschaftsausschuss hat der Stadtverwaltung quasi den Auftrag erteilt, über neue Flächen Richtung Bad Salzuflen nachzudenken, berichtet Vorsitzender Lasse Huxoll (SPD). Allerdings soll das sogenannte Wäldchen, ein Ausgleichsstreifen aus Hecken & Co., in Richtung der Hengstheide unbedingt erhalten bleiben, nennt Huxoll eine Bedingung des Beschlusses.

Das &bdquo;Wäldchen“ war seinerzeit auch Grund vor allem für den linken Flügel im Stadtrat, das Projekt zu stoppen . Der als Bürgermeister nach Bad Salzuflen gewechselte Dirk Tolkemitt hatte als Kämmerer und Chef der Wirtschaftsförderung den Plan der West-Erweiterung höchstselbst vorangetrieben und vor der Rettung des &bdquo;Wäldchens“ gewarnt: Anderswo werde man so schnell keine Gewerbeflächen anbieten können.

SPD bringt zweite Hecke ins Gespräch

In der Tat bestätigt Tolkemitts Amtsnachfolger Frank Limpke: &bdquo;Es klopfen Unternehmen an, denn Lemgo ist attraktiv für Gewerbetreibende. Doch die Nachfrage können wir aktuell nicht bedienen.“

Nun könnte es mit einem geänderten Plan für die Fläche zwischen Hengstfeld, wo es Widerstand seitens der Bürger gibt , und Hengstheide klappen. Auf Antrag der SPD soll dabei nicht nur die bestehende Hecke erhalten, sondern eine zweite angelegt werden. Natürlich könne, erklärt Ausschuss-Chef Lasse Huxoll, das &bdquo;Wäldchen“ zwecks Erschließung dahinter liegender Flächen durchquert werden – aber eben nicht mehr. Wo ein zweiter Ausgleich anschließen könnte, etwa ist offen. Eine Idee wäre als Sicht- und Lärmschutz gegenüber der Hengstheide.

Die Details soll sich nun, ebenso wie Größe und Lage der Erweiterung, die Stadtverwaltung überlegen. Am Ende werde natürlich auch die Kosten-Nutzung-Rechnung zu stellen sein, sagt Kämmerer Frank Limpke. Zum Nulltarif sei eine deutlich längere Erschließung durchs &bdquo;Wäldchen“ nicht zu haben sein. Ein Jahr werde nun mindestens ins Land gehen, bis eine Entscheidung fallen könne.

Grüne in Sorge um Kaltluftbahn

Im Gegenteil zum SPD-Antrag durchgefallen im Wirtschaftsausschuss ist der Wunsch der Grünen, bevor man sich an Lieme macht, lieber Alternativflächen am Rande der Laubke auszuweisen. Den Ausbau Richtung Hengstheide wollten die Grünen &bdquo;zurückstellen, bis zur Gültigkeit des neuen Regionalplans“. Darüber hinaus hatten die Grünen angeregt, das &bdquo;Wäldchen“ Richtung Bega zu erweitern sowie die Hecke an der Liemer Heide zu verbessern.

Dabei hatten die Grünen auch auf die Bedeutung der Hengstheide als &bdquo;Kaltluftbahn“ für Lemgo und Lage abgehoben. Dies könne &bdquo;Hitzefolgen des Klimawandels“ mildern. Weiteres Argument: die Feldlerche, die hier lebt. Ob die eine gefährdete Art ist, dazu zwitschern CDU und Grüne aber nicht im Chor. Die einen trällern so, die anderen so.

Neuer Anlauf für Industriegebiet Lieme-West

Die CDU will sich in Lemgo für mehr Gewerbe einsetzen

Naturnahes Gärtnern in Lemgo: 1000 Euro für ökologische Vielfalt

Salzufler Politik sucht nach Einigkeit im Umgang mit der AfD

So sehen die Entwürfe für die neuen Grundschulgebäude in Lieme und Kirchheide aus

„Zu aufwendig“: Mehrheit lehnt Lemgo-Steuer für Einwegverpackungen ab

Diese Themen müssen für Burkhard Pohl (Grüne) in Lemgo Chefsache werden

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus