Übersichtskarte Baustellen in Lemgo 2022: Schuhstraße schießt den Vogel ab

Lemgo. Die Jahresvorschau auf die Lemgoer (Straßen-)baustellen wartet in diesem Januar mit einem echten Kracher auf, der die Autofahrer und Anwohner mit Sicherheit einige Nerven kosten wird: Der Umbau eines Teils der Schuhstraße ist aber &bdquo;alternativlos“, wie es heute gerne heißt – alternativlos und mehrjährig, denn auch in den kommenden drei Jahren haben die Lemgoer etwas davon, &bdquo;verspricht“ der zuständige Abteilungsleiter für Straßenbau, Heiko Fischer.

1 Schuhstraße

Im Juni sollen die Arbeiten in der Schuhstraße, der einzigen aus beiden Seiten befahrbaren Achse mitten durch die Stadt, beginnen. Der Kanal ist kaputt und wird neu gemacht, die Stadtwerke verlegen ebenfalls Versorgungsleitungen – darunter zahlreiche Fernwärmeanschlüsse. Allein das kostet viel Zeit, da die Häuser entlang der Schuhstraße größtenteils schon älter sind, die Technik daher jeweils individuell angeschlossen werden muss. Kein Wunder, dass der Straßenbetrieb für den kompletten Zug Schuh-/Stiftstraße vier ganze Jahre einplant. Los gehts 2022 im Abschnitt Freier Hof bis Breite Straße, sodass Autofahrer zunächst noch in Richtung Stadtpalais durch die City kommen, später geht das nicht mehr und es bleiben nur die weiträumigeren Umleitungen. Die kennen die Lemgoer aber schon von der jüngsten Sperrung am Regenstor. Die Kreuzung mit der Breiten Straße selbst ist erst im dritten und vierten Bauabschnitt dran – gleichwohl ist sie ab März dieses Jahres Aufführungsort eines Verkehrsversuchs: Die Einengung wird entfernt, dafür aufgepflastert und die Ampel abgeschaltet. Die Stadt will wissen, ob das Ganze als verkehrsberuhigter Bereich funktioniert, in dem die Autofahrer den Passanten bei Schritttempo Vorrang gewähren. Ziel ist es, den Charakter der Breiten Straße als Nord-Süd-Fußgängerachse stärker zu betonen.

2 Breite Straße

Vorweg ist die Breite Straße in Kürze selbst Baustelle. Die Stadtwerke wollen, wie berichtet, die Fernwärmeleitung, die vor der Brücke endet, über dieselbige verlängern, um einen Großkunden jenseits der Bahnlinie anzuschließen. Die Mehrfamilienhäuser waren noch nicht geplant, als die Breite Straße in den vergangenen Jahren schon öfter gesperrt und aufgerissen war – daher jetzt die Mehrfachbelastung für die Anwohner und Geschäfte. Dauert die Baustelle selbst bis kurz vor Ostern, ist es das Ziel der Straßenbauer, die Sperrung Ende Februar wieder zu beenden.

3 Innovation Campus

Am Innovation Campus geht es in die heiße Phase. Erste Ansätze für die Boulevards sind schon zu erkennen, bis September soll das allermeiste fertig sein. Darunter fällt neben der Pflasterung der Boulevards auch die Gestaltung der Grünflächen. Wie schnell auch der Platz und die Stufenanlage am &bdquo;Innovation Spin“ fertig werden können, hängt noch vom Baufortschritt des Großprojekts ab.

4 Bega-Auenpark

Der erste Abschnitt des Bega-Auenparks ist ja schon eröffnet. Doch da geht noch was. Von April bis etwa Juni sollen vor allem im Bereich der neuen Brücke am Regenstor die restlichen Wege hergerichtet und angeschlossen werden. Unterhalb des Lindenwalls am Seitenarm der Bega wird ebenfalls alles hübsch gemacht: Baustraßen werden zurückgebaut, der endgültige Asphalt aufgetragen. Dann ist auch der &bdquo;Erlentreff“ an der Reihe, in dem die Kletter- und Spielelemente installiert werden sollen.

5 Wasser- und Sauerstraß

Die ersten beiden Tweten zur Mittelstraße, die Wasser- und Sauerstraße, sollen in der zweiten Jahreshälfte erneuert werden. Ein Plan, den die Stadt eigentlich schon für vergangenes Jahr hatte, doch dann war das vorgesehene Pflaster aus der Mittelstraße wegen der Explosion der Transportkosten zu teuer geworden. In Kürze wird es eine Probefläche mit Alternativen geben. Erneuert wird in einem Zuge natürlich der Kanal. Im kommenden Jahr sind dann voraussichtlich die verbleibenden Tweten, die Rosen- und Dünnebierstraße, an der Reihe.

6 Alte Knick

Der Alte Knick wird schon umgebaut, von der Gosebrede ist die Einfahrt seitdem nicht mehr möglich. Ziel ist es, die Arbeiten hier bis Jahresende abzuschließen. Die Berliner Kissen, die vorher den Verkehr bremsen sollten, kommen nicht wieder rein – so lautet der Wunsch aus der Anwohnerschaft. Die klassische Straßen- und Kanalerneuerung geschieht im unteren Bereich, wo auch der Stadtbus unterwegs ist, mit hohem Bordstein. Oberhalb, wo es immer mehr in Richtung Ilsetal übergeht, folgt dann ein Mehrzweckstreifen.

7 Pöstenhof

An der alten Konservenfabrik, wo heute der Pöstenhof steht, knickt die Straße Hinter den Pösten ab – sie bekommt voraussichtlich von April bis Jahresende ein neues Gesicht. Vergangenes Jahr waren die Arbeiten noch vertagt worden, weil sich keine Baufirma zu einem vernünftigen Preis finden ließ. Kanal und Straßenbau sind dran – weil die Straße relativ schmal ist, bekommt sie ein sogenanntes Rundbord, einen nur niedrigen Bordstein, der vom Begegnungsverkehr auch überfahren werden kann.

8 Bega Balkon

Ab Herbst soll der Bereich am &bdquo;Bega Beach“ weiter aufgehübscht werden. Dann ist nämlich der Bau des &bdquo;Bega-Balkons“ gegenüber vorgesehen. Hier mussten die Planungen, wie berichtet, abgespeckt werden, da die Kosten das Budget deutlich überstiegen. Am Plan, einerseits eine bessere Sicht auf das Wasser zu bieten und andererseits eine Fläche möglicherweise für kleinere Kulturveranstaltungen zu schaffen, hat sich aber auch im kleineren Rahmen wenig geändert. Ob das Ganze dieses Jahr noch fertig wird, ist indes eher fraglich.

9 Auf dem Tipp

Im Ortsteil Leese geht der Gewässerausbau Auf dem Tipp ins Finale. Dort wird noch bis Juni der Bach, der bei Starkregen zu einer Schlammlawine anzuwachsen vermag, teils geöffnet, teils in größere Rohre verfrachtet. Momentan sind die Arbeiten auf die Wittighöfer Straße verlagert, sie kehren aber zurück an den eigentlichen Ort des Geschehens. Ziel ist es, dass Leese nicht mehr absäuft, wenn es sturzbachartig regnet.

10 Bega-Umbau

Apropos Wasser: Darum geht es auch bei den nächsten beiden Stufen des Bega-Umbaus. Der fünfte Bauabschnitt ist bis Mai reserviert, ab dem Herbst schließt sich der sechste an. All das steht unter dem Zeichen des Hochwasserschutzes, um im Fall der Fälle mehr Staufläche für die Bega zu erhalten, sodass sie nicht mehr wie früher die Altstadt überflutet. Teile bis zur Pagenhelle und entlang des Schlosses Brake liegen noch vor dem Entwässerungsbetrieb. Der Auenpark wird aber über die Höhe des Regenstorplatzes nicht fortgeführt – zwischen der Fußgängerbrücke und der Pagenhelle werden also keinen neuen Wege zur Naherholung geschaffen.

11 Kleiner Schratweg

Ebenfalls bereits begonnen hat der Endausbau des Kleinen Schratweges in der Laubke. Momentan sind die Bauarbeiter auf dem Stück zum Laubker Weg unterwegs, anschließend geht es weiter Richtung Zunftstraße. Da das Mischgebiet über die Jahre immer dichter bebaut worden ist, war die Zeit nunmehr reif für den Straßenendausbau.

12 Hanken-Jüsken-Straße

Gleiches gilt für die Hanken-Jüsken-Straße an der Bibelschule in Brake – auch sie bekommt ein Finish als klassische Anliegerstraße. Die Arbeiten laufen und sollen voraussichtlich bis Jahresende abgeschlossen sein.

Bleiben noch die Kleinigkeiten: Einmal mehr hat die Stadt die Erneuerung oder Reparatur der Fußgängerbrücke bei Papiernbentrup Richtung Begatal auf dem Zettel. Am Detmolder Weg wird ein Regenklärbecken installiert, das der Sauberkeit des Butterbaches dient. Die Arbeiten hier sollen den Straßenverkehr aber nur wenig behindern. Im Grunde abseits jeglichen Verkehrs, mit Ausnahme weniger Anlieger, soll die Sanierung der Eisenbahnbrücke Am Brink in der zweiten Jahreshälfte stattfinden. Im Winkel im Viertel zwischen Leuchte und Gosebrede findet im Herbst der Endausbau statt, dort wartet die Stadt noch, dass zwei Baulücken geschlossen werden. Zu guter Letzt muss ein Stück Bega-Uferbefestigung auf Höhe der Engelbert-Kämpfer-Straße wieder aufgemauert werden – sie war bei einem der jüngsten Hochwasser weggerissen worden.

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