Pflasterung der Tweten in der Lemgoer Innenstadt wirft Fragen auf

Lemgo. Nach der Mittelstraße will die Stadt jetzt auch die Tweten aufhübschen. Den ursprünglich geplanten Naturstein analog zur Fußgängerzone wird es dort, ebenso wie an Schuh- und Stiftstraße, aus Kostengründen nicht geben, die von der Stadt präsentierten Alternativen warfen bei der Politik jedoch Fragen auf.

Seit zwei Jahren präsentiert sich die Mittelstraße im schönsten Look. Mit Naturstein aus China wurde die Lemgoer Flaniermeile schick gemacht. Und auch wenn sich das Ergebnis durchaus sehen lassen kann, soll das in den Tweten keine Nachahmung finden. Der Grund: Steine und Transportweg sind mittlerweile so teuer geworden, dass sie sich die Stadt nicht mehr leisten kann und will. Die Alternative könnten Betonsteine mit einer gewissen Naturoptik bieten. Dafür liegt auch ein Förderungsbescheid bereit, 60 Prozent der Kosten könnten übernommen werden. Straßen und Entwässerung Lemgo (SEL) hat entsprechende Steine ausgewählt und Musterflächen in Sauerstraße und Breiten Straße (vor dem Hanse-Center für den Fußbereich an Schuh- und Stiftstraße) ausgelegt. Dort sind die Steine in Dreier- und Vierer-Farbkombination zu besichtigen, mangels ausreichender Demo-Masse zeigt eine grau gepflasterte Fläche, in welchem Muster ausgelegt würde, um bestmögliche Stabilität zu gewährleisten.

Ergebnis überzeugt nicht

Das Ergebnis aber konnte die Politiker nicht in Gänze überzeugen. Sie hinterfragten im Stadtentwicklungsausschuss, ob mit der neuen Pflasterung die angestrebte einheitliche Optik von Mittelstraße und Tweten überhaupt noch zu gewährleisten sei. Und wenn nicht, warum dann nicht gleich die alten Klinkersteine in den Tweten erhalten? Da half auch der Einwand von Berit Weber nichts, dass das vorgeschlagene Pflaster dem der Mittelstraße doch recht nahe komme – die Optik kam vor allem bei SPD und Grünen nicht an.

Oliver Drexhage monierte für die Grünen, dass die Oberfläche der Betonsteine sich qualitativ deutlich von den Natursteinen unterscheide, dann könne man auch die alten Klinkersteine lassen. Ina Meise-Laukamp (SPD) ging noch einen Schritt weiter: Die mit grauen Pflastersteinen ausgelegte Probefläche sprach sie durchaus an. Zwar standen die Steine eigentlich nicht zur Disposition, sollten lediglich das Auslegemuster präsentieren, doch die Sozialdemokratin sah in ihnen durchaus Potenzial für die Tweten. Der graue Stein grenze sich harmonisch von der Mittelstraße ab und weise zudem keine unerwünschten Farbschattierungen auf. Robert Adrian (FDP) hielt hingegen das eher quadratische Format der Betonsteine für problematisch, da in der Mittelstraße kleinere eher rechteckige Steine auslägen. Alexander Baer (SPD) hinterfragte die Kosten bei Klinker- oder Betonsteinfläche. Und auch Parteikollege Felix Rullmann und Johanna Schlotthauer (Grüne) wünschten vor einer Entscheidungen weitere Informationen.

Entscheidung verschoben

Fragen, die Berit Weber an die SEL weitergeben will. Die soll jetzt bis zum kommenden Ausschuss Ende März die nötigen Informationen zu den Alternativvorschlägen liefern. Das heißt, ist es möglich, die alten Klinker nach den Arbeiten an den Versorgungsleitungen der Stadtwerke neu zu verlegen? Gibt es genügend Ersatzmaterial? Sind die Klinker tragfähig und langlebig – und vor allem, was würde das Ganze kosten? Schließlich, auch das machte Berit Weber klar, würde die Stadt in diesem Fall auf Fördermittel von 60 Prozent verzichten, die nur dann fließen, wenn sich die Umgestaltung an der der Mittelstraße orientiere.

Letztlich wurde die Entscheidung zu den Pflastersteinen verschoben, ebenso wie die für die Fußgängerbereiche an Schuh- und Stiftstraße (letzteres auf Antrag der SPD). Auch dort soll neues Pflaster her, wie an der Auslegefläche vor dem HanseCenter zu begutachten ist. Was aber genau verlegt wird, darüber wollen die Politiker erst im Anschluss an den Verkehrsversuch entscheiden. Wie berichtet wird bis Mai erprobt, ob der Kreuzungsbereich (Breite Straße) verkehrsberuhigt als Spielstraße ausgewiesen werden kann. Je nach Ergebnis werden dann die besten Optionen für die Pflasterung beraten.

Pflasterung der Tweten in der Lemgoer Innenstadt wirft Fragen auf

Pünktlich zu Kläschen: Neue Kreuzung an der Breiten Straße soll Anfang Dezember frei sein

„Deine Stadt lächelt dich an“ - Schülerprojekt bringt kreative Impulse für Lemgo

Stadtplaner erklären erste Ideen und Entwürfe für Lemgos Zukunft

Glückshormone im Gleichschritt: Vor zehn Jahren holten die Landfrauen Linedance nach Lippe

Zwei tolle Chöre schüren in Brake die Weihnachtsfreude

Konzert in Lemgo: Ergreifende Erhabenheit aus Stimmen und Orchester

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus