Landtagskandidaten stellen sich den Fragen der Lemgoer Schüler

Lemgo. Bildung, Klimaschutz und Wahlalter: Um diese Themen ist es bei der Podiumsdiskussion gegangen, die Schüler des Engelbert-Kämpfer-Gymnasiums ( EKG ) professionell organisiert hatten. Unterschiedliche Meinungen trafen aufeinander. Die Gäste: Mit Alexander Baer (SPD), Dr. Burkhard Pohl (Grüne), Christiane Thiel (CDU), Nils Allersmeier (FDP) und Maximilian Kneller (AfD) allesamt Direktkandidaten, die bei der Landtagswahl im Mai möglichst viele Stimmen abgreifen wollen. Die einen punkteten bei den Jugendlichen mehr, die anderen weniger.

Nebeneinander saßen die Vertreter der Politik auf der Bühne. Moderiert wurde die Diskussion von den Schülern Haakon Herrmuth und Daniel Ridderbusch. Die beiden erklärten gleich zu Beginn, dass sich jeder der Kandidaten möglichst kurz fassen soll. Nach einer Minute läutete der &bdquo;Zeitwächter", eine Glocke, dann war der nächste dran.

Thema Bildung

Los ging es mit dem Thema Bildung. Nils Allersmeier schlug sogleich eine Brücke zur Digitalisierung und machte deutlich, dass es wichtig sei, dass nicht nur Tablets verteilt werden, sondern Lehrer auch wissen, wie diese genutzt werden. Burkhard Pohl betonte, dass Schulen digital und gerecht organisiert sein müssen. &bdquo;Lehrmittel müssen für alle erschwinglich und zugänglich sein", sagte er.

Sozialdemokrat Alexander Baer ging noch einen Schritt weiter und unterstrich, dass Bildung für alle gänzlich kostenlos sein müsse. Dem pflichtete Christiane Thiel bei. Außerdem forderte sie die Gleichwertigkeit von Wissenschaft und Handwerk, schlug in dem Zuge verpflichtende Praktika in Ausbildungsberufen vor. Auch Maximilian Kneller, der als Kandidat aus Bielefeld mit in der Runde saß, sehe die Notwendigkeit, Handwerksberufe zu stärken.

Thema Klima

Beim Klimaschutz zogen nahezu alle an einem Strang, machten sich für den Ausbau erneuerbarer Energien stark, auch, um unabhängig von anderen Ländern zu werden. Nur das Mitglied der AfD vertrat andere Ansichten. Maximilian Kneller ist der Meinung, dass Deutschland mit seiner Größe ohnehin nichts tun könne, um den Klimawandel aufzuhalten. Ein Tempolimit auf Autobahnen, um CO 2 einzusparen, sei für ihn reine Symbolpolitik &bdquo;und rettet nicht das Klima, sondern ist Schwachsinn".

Die wenigen CO 2 -Mengen, die dadurch eingespart würden, würden sich in einem &bdquo;lächerlichen Null-Komma-Bereich" bewegen. Dem widersprach Nils Allersmeier von der FDP. &bdquo;Das ist Quatsch. Es gibt eine klare Berechnung. Das Einsparpotenzial liegt darüber." Er ist allerdings der Meinung, das Klimaschutz eher mit Innovationen als mit Verboten erzielt werden kann.

Thema Wahlalter

Neben dem Klima-Thema umtrieb die Schüler auch die Frage nach dem Wahlalter. Hier waren sich drei Parteivertreter einig: Grüne, FDP und SPD sind der Meinung, dass, egal ob Kommunal- oder Europawahlen, ein Wahlrecht schon ab 16 Jahren gelten sollte. Schließlich müsste diese Altersgruppe auch die Konsequenzen der Wahlentscheidungen tragen. Christiane Thiel und Maximilian Kneller sahen das etwas anders.

&bdquo;Für mich ist es eine Kopplung aktiver und passiver Art. Wenn ich wähle, möchte ich auch gewählt werden können und das geht mit 16 nicht", erklärte die Christdemokratin ihren Standpunkt wohlwissend, sich damit unbeliebt zu machen, wie sie vor ihrer Aussage sagte. Wahlen auf kommunaler Ebene seien ab 16 für sie denkbar, auf Bundes- oder Europaebene nicht. Genauso für Kneller . &bdquo;Man sollte volljährig sein, weil es ein Recht ist, das man erst mit der Volljährigkeit erwirbt", sagte er und ließ eine tatsächliche Begründung vermissen.

Wahlsimulation fällt eindeutig aus

Am Ende der Diskussionsrunde konnten die Schüler in einer Wahlsimulation ihre Stimmen abgeben. Die erste für den Direktkandidaten, die zweite für die Partei. Das Ergebnis aus 114 Stimmzetteln ist eindeutig: Nils Allersmeier (FDP) sichert sich mit 61 Stimmen mehr als 50 Prozent. Alexander Baer (SPD) erhält 26 Stimmen, Dr. Burkhard Pohl 19. Weit abgeschlagen ist Christine Thiel (CDU) mit vier Stimmen, Maximilian Kellner (AfD) bekommt drei.

Ein Blick auf die Zweitstimme zeigt ein etwas anderes Bild: Hier liegen die Grünen mit 35 Stimmen vorn, gefolgt von der SPD (32 Stimmen) und der FDP (28 Stimmen). Die CDU landet mit sieben Stimmen auf dem vorletzten, die AfD mit fünf Stimmen auf dem letzten Platz.

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