Landratswahlwahl: So wollen die Bewerber die Zukunft des Klinikums Lippe gestalten

Kreis Lippe. Die Situation am Klinikum Lippe beschäftigt LZ-Leser Gerhard Scheidt aus Detmold. Er fragt: &bdquo;Was wollen die Kandidaten machen, um die Qualität des Klinikums zu verbessern und das Vertrauen der Bevölkerung wieder herzustellen? Wie stehen die Bewerber dazu, dass der Prozess gegen Walter Brinkmann nicht beendet und die Klage nicht zurückgezogen worden ist?“ Und er fragt, wer das Bürgerbegehren zur Erhaltung des Klinikums &bdquo;Standort Lemgo“ unterstütze. Hier sind die Antworten.

&bdquo;Eine offene Kommunikation - natürlich mit der Darlegung von Fakten und Kosten - ist die Grundvoraussetzung für das Gewinnen von Vertrauen, gerade beim Thema Gesundheit“, sagt Meinolf Haase (CDU). Dies gelinge nur, wenn man vollumfänglich informiere. &bdquo;Ich selbst stehe voll und ganz hinter dem Erhalt des Standortes Lemgo“. Er sei der grundsätzlichen Auffassung, dass Gerichtsprozesse meistens entstünden, wenn Menschen aufhörten, offen und sachlich miteinander zu kommunizieren. &bdquo;Hätte man das von Anfang an besser hinbekommen, hätte man viel Aufwand und Unmut vermeiden können.“

&bdquo;Die Patientenversorgung hat für mich absolute Priorität“, betont Andreas Epp (Aufbruch C). &bdquo;Viele Bürger haben das Vertrauen verloren, und das dürfen wir nicht hinnehmen: Verträge müssen transparent sein, die Standorte klar gestärkt werden. Ich stehe uneingeschränkt hinter unseren Ärzten und Pflegekräften – sie sind das Rückgrat unseres Klinikums.“ Alte Machtkämpfe dürften die Zukunft nicht blockieren: &bdquo;Wir brauchen einen echten Neuanfang, bei dem Qualität, Personal und Vertrauen an erster Stelle stehen.“

Ilka Kottmann (SPD) ist überzeugt: &bdquo;Das Klinikum muss in öffentlicher Hand bleiben. Beide Standorte bleiben. Ich stehe hinter dem Plan, den Standort Detmold zum universitären Maximalversorger auszubauen und den Standort Lemgo als Grund- und Regelversorger mit Notfallambulanz zu erhalten.“ Zusätzlich sollten in Lemgo innovative Kooperationen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung aufgebaut werden. Dabei sei klar, gute Medizin und Pflege gelingen nur mit einer motivierten Belegschaft. &bdquo;Daher werde ich ein großes Augenmerk auf eine Verbesserung des Betriebsklimas haben. Dies muss auch bei der Besetzung der Geschäftsführung eine wichtige Rolle spielen.“

&bdquo;Gesundheitsversorgung gehört zur Daseinsvorsorge“, weiß Dr. Inga Loke (Grüne). Dafür müssten alle Akteure zusammenarbeiten – Klinikum, Ärzteschaft, Land und Kommunen - und Vertrauen gewinnen durch Transparenz, klare Kommunikation und nachvollziehbare Entscheidungen. &bdquo;Ich unterstütze das Bürgerbegehren nicht, weil es falsche Erwartungen weckt. Ich stehe für Offenheit statt Hinterzimmerpolitik und sichere zu: Lemgo bleibt erhalten, wird medizinisch sinnvoll weiterentwickelt.“

&bdquo;Vertrauen fängt mit Menschen an, die dort arbeiten und ihren Dienst verrichten“, betont Heike Görder (UKTM). &bdquo;Wir werden einen Fonds einrichten zur Personalgewinnung und Ausbildung - und um die Strukturen an die Bedarfe der Beschäftigten und der Patienten anzupassen. Wir müssen da alle mitnehmen, aber wir müssen das nicht immer in der Öffentlichkeit tun.“ Reden könne man mit Betroffenen ganz in Ruhe auch mal vertraulich, &bdquo;ohne dass gleich alle ihre Meinungen dazwischenrufen“. Es brauche einen Neuanfang, &bdquo;wir müssen aber zusammen losgehen“.

&bdquo;Die Petition habe ich schon vor einiger Zeit unterschrieben“, erklärt Paul Kuhlemann (Die Partei). Das Aktionsbündnis leiste wichtige Arbeit, wo Kreis und Landrat versagt hätten. Doch auch zwei Klinikstandorte seien zu wenig, weshalb er sich für eine Uniklinik in jeder Gemeinde einsetzen werde. &bdquo;Omma und Oppa auf dem Land haben ein Recht darauf, ihre Altersarmut möglichst lange zu genießen.“ Er gebe sein Ehrenwort, niemals im Ski-Urlaub Kungelei mit Klinikverantwortlichen, Architekten oder anderen zu betreiben, denn er hasse Wintersport.

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