Tempo-Displays sollen Lemgos Autofahrer sensibilisieren

Lemgo. Seit knapp drei Jahren besitzt die Stadt Lemgo zwei sogenannte Dialog-Displays. Sie zeigen dem Autofahrer an, wie schnell er ist und ob die Geschwindigkeit im erlaubten Bereich oder darüber liegt. Konsequenzen hat ein Fehlverhalten - anders als bei Tempomessgeräten der Polizei - allerdings nicht. Bringen die Geräte, die zusammen etwa 10.000 Euro gekostet haben, trotzdem etwas?

Heiko Fischer von der Verwaltung meint ja: "Die Displays sind eine gute Möglichkeit, die Verkehrsteilnehmer auf zu hohe Geschwindigkeiten hinzuweisen und dadurch das Geschwindigkeitsniveau zu senken." Wer zu schnell fährt, dem wird die Zahl in roter Farbe mit dem Zusatz "Langsam" angezeigt. Wer unter der Höchstgeschwindigkeit liegt, sieht eine grüne Zahl und das Wort "Danke". "Ich denke schon, dass das den ein oder anderen Autofahrer zum Nachdenken bringt", sagt Heiko Fischer. Die Anzeigetafel diene also zur Sensibilisierung.

Zwei Wochen an einer Stelle Regelmäßig würde die Stadt Beschwerden von Bürgern bekommen, die darüber klagen, dass zum Beispiel vor ihrer Haustür zu schnell gefahren werde. Diese Hinweise nehme man ernst. Sie fließen in eine Tabelle ein, die die künftigen Standorte der Displays auflistet. Dort landen auch Hinweise der Straßenverkehrsbehörde und aus der Politik. Der Bauhof arbeitet die Liste nach und nach ab, erklärt Heiko Fischer. Derzeit stünden dort zehn Straßen drauf. In der Regel seien die Messgeräte zwei Wochen an einer Stelle aufgestellt - in beide Fahrtrichtungen. Regelmäßige Standorte gebe es nicht - außer den beiden fest installierten Dialog-Displays in den Ortsdurchfahrten Entrup und Wahmbeckerheide , die allerdings nicht der Stadt gehören.

Mittels eines internen Speichers können die Verantwortlichen die Daten später auslesen und bewerten. Gespeichert werden neben den Geschwindigkeiten, Anzahl und Fahrzeuglängen, letztere um Autos von Lkws zu unterscheiden. "Damit haben wir eine gute Entscheidungsgrundlage, ob weitere Maßnahmen erforderlich sind", sagt Heiko Fischer. Bei besonders auffälligen Werten gebe die Stadt einen Hinweis an die Polizei, verbunden mit der Bitte, dort Kontrollen durchzuführen. Das ist laut Heiko Fischer bislang aber noch nicht vorgekommen. "In der Regel halten sich die meisten Verkehrsteilnehmer an die vorgegebene Geschwindigkeit."

Nach der Auswertung könne die Stadt den Anliegern auch verdeutlichen, ob die gefahrenen Geschwindigkeiten tatsächlich über dem zulässigen Tempolimit liegen oder ob die Autofahrer nur gefühlt zu schnell unterwegs sind. Vor einem Straßenausbau erfolge zudem eine regelmäßige, verdeckte Messung - also ohne Display. Die Ergebnisse können Einfluss auf den Bau haben, denn sie dienen der Stadt als Grundlage für eventuell notwendige, zusätzliche Verkehrsberuhigungsmaßnahmen.

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