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Damit es in Klassenchats an der Lügder Schule keine Beleidigungen gibt

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Sabine Schattenfroh und Arnd Begemann von der Kripo Detmold informieren die Lügder Schüler. - © Fotorechte: Johannes Gigas Schule
Sabine Schattenfroh und Arnd Begemann von der Kripo Detmold informieren die Lügder Schüler. (© Fotorechte: Johannes Gigas Schule)

Lügde . Fast alle Schüler verfügen über Whatsapp und sind in einer Klassengruppe. Sie kennen sich aus und wissen alles, was wichtig ist im Umgang mit dem Handy - so denken sie. Doch leider ist das nur eine diffuse Selbsteinschätzung. Medienpädagogin Sabine Schattenfroh hat den Kindern des fünften Jahrgangs der Johannes-Gigas-Schule in Lügde in ihrem Vortrag „Alles nett im Klassenchat?“ im Handumdrehen das Gegenteil bewiesen.

Nein, es ist nicht „alles nett im Klassenchat“. Es gibt mannigfaltige Beleidigungen, Beschimpfungen, Ausgrenzungen und nachts um 2 Uhr kommt dann schon mal eine völlig sinnlose Nachricht, die den Schlaf raubt. All das kennen und erleben auch die jüngsten Jogis und so wurden Regeln für einen vernünftigen Klassenchat besprochen.

Schattenfroh machte sehr deutlich, dass Whatsapp und auch Youtube ohne Einwilligung der Eltern erst ab 16 erlaubt sind, dass aber nur die wenigsten Eltern diese rechtliche Vorschrift ernst nehmen. „Und in der Schule hat Whatsapp schon mal gar nichts zu suchen“, wird Schattenfroh in einem Bericht zitiert.

Kripo-Vertreter erläutert Rechtslage

Die rechtlichen Vorgaben, die auch schon die Kinder zu beachten haben, wurden eindringlich erläutert von Arnd Begemann , bei der Kripo Detmold zuständig für Kriminalprävention Cybercrime. Und er warnte die Kinder auch vor dem leichtfertigen Umgang mit den eigenen Daten und Informationen. „Wir chatten nur mit Leuten, denen wir schon einmal die Hand gegeben haben“, war eine seiner einprägsamen Aussagen.

Diese Doppelstunde sei für die Kinder höchst anstrengend, zugleich aber maximal informativ und erforderlich gewesen, heißt es. „Ihr könnt jetzt nicht mehr sagen, ich habe das alles gar nicht gewusst. Deswegen sind wir heute hier bei euch. Und vergesst nicht: Unwissenheit schützt euch nicht vor Strafe“, betonte Schattenfroh .

Dank der großzügigen Unterstützung durch die Klinge-Stiftung klärten Schattenfroh und Begemann an diesem Tag neben den Kleinsten auch noch die Sechstklässler auf und werden an zwei weiteren Tagen wieder jeweils zwei Jahrgänge unterrichten. Die Themen variieren altersgemäß, doch immer steht der sichere Umgang mit dem Handy und dem Internet im Fokus, zum eigenen Schutz und dem Schutz der anderen.

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