Schieder-Schwalenberg. Es ist ein Bündnis für Wohnen im ländlichen Raum (BüWoLand), und Schieder-Schwalenberg ist mittendrin: Im Zusammenschluss mit den ostwestfälischen Städten Nieheim, Marienmünster und Vlotho sowie Drebkau/Drojwk (Brandenburg) und der Hansestadt Seehausen, Altmark (Sachsen-Anhalt), ist die ostlippische Kommune jetzt als Projekt der Regionale 2022 ausgezeichnet worden.
Das kommunale Sextett verbindet eine ländliche Struktur und die Suche nach zukunftsweisender Kleinstadtentwicklung. Weil Nieheim die Federführung bei dem Projekt besitzt, fand die Zusammenkunft in Schieder-Schwalenbergs Nachbarstadt statt. Der Projektverbund will neue Wohnmodelle entwickeln, die im Altbestand umsetzbar sind. Damit sollen gute Rahmenbedingungen für private Initiativen und Investition geschaffen werden. „BüWoLand ist ein Next-Practice-Modell. Nicht zuletzt durch Corona suchen immer mehr Menschen das Leben in ländlichen, vitalen Gebieten. Gleichzeitig gilt es, älteren Menschen passende Angebote zu machen. Das Konzept setzt hier an und findet systematisch Instrumente, die helfen, Ortskerne kleinerer Kommunen attraktiver zu gestalten", würdigt Regionale-Leiterin Annette Nothnagel das Vorhaben.
Die wissenschaftlichen Partner – das Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung (Ruhr-Universität Bochum) sowie die Fachhochschule des Mittelstands Bielefeld, Fachbereich Wirtschaft, Innovation & Raumentwicklung, brachten zum Treffen digitales Handwerkszeug mit, das den Beteiligten die Arbeit erleichtern soll.
„Ein fundiertes, wissenschaftlich untermauertes Konzept mit Ansätzen zur Bekämpfung von innerörtlichem Leerstand und des Donut-Effekts, bei dem sich Innenbereiche rückläufig zeigen bei gleichzeitig boomenden Außenbezirken, ist das Ziel. Allein von dem wohl ziemlich einmaligen Entwicklungsprozess werden die sechs Gemeinden enorm profitieren. Und durch die bundesweite Vernetzung können wir von guten Beispielen über dem Tellerrand lernen", betont Johannes Schlütz, Bürgermeister der federführenden Stadt Nieheim im Kreis Höxter. Hintergrund: Das Bündnis für Wohnen im ländlichen Raum ist eines von vier deutschlandweiten Modellen der „Kleinstadtakademie" und erhält eine Förderung aus dem Bundesprogramm „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau".