Corona ruiniert Kino-Pläne fürs ehemalige Cinestar in Bielefeld

Bielefeld. Der Bielefelder Unternehmer hatte ambitionierte Pläne, als er den über 18 Monate laufenden Mietvertrag für das Kino in der Zimmerstraße unterzeichnete. Das im Frühjahr 2020 geschlossene Multiplex-Kino Cinestar mit seinem multikulturellen Film-Angebot wollte er wiedereröffnen mit neuem Konzept und neuem Namen: In seinem Cinecenter wollte er anfangs fünf der zehn Kino-Säle nutzen für die klassische Filmvorführung, später die restlichen Säle herrichten für alternative Angebote, die Gastronomie auf den drei Etagen erweitern und im Keller in Kooperation mit einer Hochschule eine eigene Filmakademie etablieren. Doch dann kam Corona.

Im Zuge der Lockdowns seien die Kinosäle über Monate geschlossen geblieben und konnten keine Umsätze generieren, während die Miete ungemindert monatlich weiter abgebucht worden sei, erklärt der Investor, der namentlich nicht genannt werden möchte.

Alleine für die Miete zahlte er monatlich Tausende

In der Zeit hätten die staatlichen Soforthilfen viele Unternehmen gerettet und die Verluste kompensiert - aber als Neuling in der Branche habe er keine alten Umsätze als Bemessungsgrundlage für die Hilfen vorweisen können - entsprechend sei das Kino-Projekt leer ausgegangen. Wie viele Euro ihn das Abenteuer des eigenen Kinos letztendlich gekoste habe, möchte er nicht sagen, doch allein die Miete für den knapp 7.000 Quadratmeter großen Komplex hätte monatlich mehrere Tausend betragen. Deswegen habe er den zeitlich befristeten Mietvertrag weder verlängert, noch seine ursprüngliche Absicht verwirklicht: "Nach der Anlaufphase als Mieter hätte ich eigentlich das ganze Objekt kaufen wollen." Zu dem noch viel mehr gehört als nur zehn Kinosäle - vor allem Schiebetüren.

Hoffen auf einen neuen Betreiber fürs Kino

Die öffnen und schließen sich stetig, wenn die Passanten den durchgängigen Komplex als Verbindung wählen zwischen Zimmerstraße und Feilenstraße. "Entsprechend besitzt das Gebäude zwei Adressen", sagt Detlef Pfumfel. Der Parkplatz-Unternehmer betrieb 20 Jahre die Tiefgarage des Hauses und hält gegenwärtig als Facility-Manager den Kontakt zu den Mietern. Zu den größten zählen gegenwärtig das mongolische Restaurant im rechten Flügel der Zimmerstraße und im linken eine Spielhalle. Auf der Seite der Feilenstraße gebe es noch einen Friseur sowie das Domizil einer Freikirche. Er begrüße es sehr, würde sich schon bald wieder ein Betreiber für das Kino finden. Denn: "Jede leerstehende Immobilie leidet."

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