Drama in Augustdorf: Bundesligaprofis helfen THL beim 27:26-Zittersieg

Augustdorf. Was für ein Drama, was für eine Nervenschlacht? Das Team HandbALL hat nach dem 27:26-Thriller gegen den bisherigen Spitzenreiter TV Kirchzell nun Matchball im Kampf um den Klassenerhalt in der 3. Liga.

Den letzten Schritt müssen die Schützlinge von Matthias Struck am Pfinstmontag um 17 Uhr beim Relegationsschlusslicht DHK Flensborg gehen. Ob dann auch die Bundesligaprofis Lukas Hutecek, Niels Versteijnen und Finn Zecher mit im Bus sitzen, ist noch offen. Beim überlebenswichtigen 27:26-Sieg am Samstagabend half das TBV-Trio jedenfalls tatkräftig mit.

Voraussetzung für die willkommene Unterstützung von oben war nicht nur das spielfreie Bundesligawochenende für den TBV Lemgo Lippe. Alle drei Akteure erfüllten zudem die im Paragrafen 55 der Spielordnung vorgegebene Voraussetzung und fielen zu Saisonbeginn noch in die Alterskategorie U23.

Bis zru Halbzeit läuft es wie am Schnürchen Matthias Struck ging anfangs behutsam mit seinen neuen Wechseloptionen um und spielte in den ersten 20 Minuten mit der Stammformation der vergangenen Wochen durch. Und es lief zunächst wie am Schnürchen. Leon Goldbecker hielt in der ersten Hälfte äußerst stark und auch die Abwehr war griffig. Nach dem 11:6 kam als erstes Niels Versteijnen aufs Feld und erzielte beim 14:10 ein wichtiges Unterzahltor und nagelte zum 16:10 den Ball per Stemmwurf in die Maschen. Beim 16:11 zur Pause deutete alles auf einen erlösenden THL-Sieg hin.

Doch im zweiten Abschnitt begann plötzlich der Motor zu stottern. Bei den von zirka 100 lautstarken Fans unterstützten Mainfranken übernahm nun Tom Spieß das Kommando. Und Kirchzell holte auf. &bdquo;Im Angriff hat uns der Spielfluss gefehlt, den wir zunächst noch hatten. Irgendwie hat das das Hinspiel in Kirchzell widergespiegelt“, befand Matthias Struck.

Hutecek spielt auch am Kreis Lukas Hutecek, der zwischenzeitlich auch am Kreis auftauchte, war in der Crunchtime der wichtigste Mann für die Lipper. Doch nach seinem Tor zum 25:23 (54.) kippte das Spiel und die Gäste gingen durch einen Siebenmeter von Spieß in der 57. Minute erstmals in Führung. Hutecek gelang das immens wichtige 26:26. Als Thomas Houtepen mit dem 27:26 die Führung zurückholte, waren noch knapp zwei Minuten auf der Uhr. Doch THL verteidigte entschlossen, verleitete Kirchzell zu einem technischen Fehler und einen Wurf an den Innenpfosten. Der Rest war riesige Erleichterung.

Nach der Verabschiedung der scheidenden Spieler gewährte der THL-Trainer seinen Jungs noch den ein oder anderen Plausch mit den 700 Zuschauern. Doch Party war in der Wineo-Arena nicht angesagt. Struck: &bdquo;Es war für die Spieler ein Riesenerlebnis. Aber es war auch nur der erste Schritt. Wenn wir jetzt aus Flensburg mit leeren Händen nach Hause kommen sollten, hätte uns alle Arbeit der vergangenen Wochen nichts gebracht.“

Kurz und knapp Team HandbALL : Goldbecker, Zecher, Mühlenstädt (n.e.); Hutecek (2), Runge (3), Bakker, Hübner, Blaauw (3/1), Geislers (2), Hansen (5/1), Carstensen (3), Herz (2), Hollstein (1), Houtepen (3), Versteijnen (3).

Haupttorschützen TV Kirchzell : Spieß (7/4), Osifo (6), David (5).

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