Die TBV-Papas sorgen beim Vatertagssieg für viel Stimmung

Lemgo. Man gönnt sich ja sonst nichts. Kein Bollerwagen, keine Bratwurst, kein Bierchen. Da feierte der TBV Lemgo Lippe seinen 35:29-Sieg über den TVB 1898 Stuttgart auf seine eigene Art. Im Jubelkreis ließ die ausgelassene Herrenrunde Kosaken gleich wie beim Kasatschok die Beine in die Höhe schnellen und schmetterte stakkatoartig &bdquo;Vatertag, Vatertag“ durch die leere Arena.

&bdquo;Da wir den klassischen Vatertag ja nicht so richtig feiern können, haben wir uns eben selbst beschenkt“, lächelte Andrej Kogut als einer von fünf &bdquo;Papas“ im TBV-Team. Im Gegensatz zu den vergangenen Wochen, als der 33-jährige Spielmacher nach der Anfangsviertelstunde seinen Platz zumeist für Dani Baijens räumte, hatte Kogut gegen die Schwaben so viele Spielanteile wie selten zuvor in dieser Saison. Der Grund war nicht allein sein super Start mit zwei eigenen Treffern und vier Assists. Auch auf der Halbposition in der Abwehr schob Kogut verlässlich die Lücken zu.

Sein sattes TBV-Plus bei den Steals

Mit Bjarki Mar Elisson (8/1) und den beiden Guardiola-Zwillingen waren auch seine Mitväter im TBV-Team voll auf der Höhe. Als extrem wichtig empfand Kogut, dass &bdquo;wir nach dem hin und her zu Beginn in die Abwehr gekommen sind und dadurch viele einfache Treffer erzielt haben.“ Bei den Steals hatte Lemgo mit 9:5 ein sattes Plus gegenüber den Schwaben, die sich durch ihr zwischenzeitliches Sieben-gegen-Sechs etwas dem Lemgoer Zugriff entzogen. Schade fand der TBV-Spielführer, dass beim 27:24 zwei Distanzwürfe von Carlsbogård und Zecher das leere Stuttgarter Tor knapp verfehlten. Kogut: &bdquo;Das sieht immer so leicht aus – ist es aber nicht. Vielleicht hätten wir das Spiel da noch etwas früher zumachen können.“ Während der TBV daheim nach zwei Niederlagen in die Erfolgsspur zurückkehrte, tankte auch Andrej Kogut neues Selbstvertrauen. &bdquo;Es ist eine schwere Saison, in der ich nicht richtig in Tritt gekommen bin. Man muss aber auch anerkennen: Dani Baijens hat echt gut gespielt. Darum habe ich auch keinen Grund, angepisst zu sein“, sagt Kogut, der sich &bdquo;jetzt wieder ein bisschen besser fühlt“.

Da der TBV-Kapitän ohnehin ein perfekter Teamplayer ist, freut er sich besonders über die mannschaftliche Breite. Wie schon beim Auswärtssieg in Wetzlar trugen sich elf unterschiedliche Spieler in die Torschützenliste ein. Kogut: &bdquo;Man sieht klar, dass wir in dieser Saison jeden Spieler benötigen. Wenn Jonathan Carlsbogård mal nicht wie gewohnt auftrumpft, springt eben plötzlich ein Freddy Simak ein. Und über ,Theuer müssen wir überhaupt nicht sprechen.“

Das sieht der so Gelobte allerdings etwas anders. &bdquo;Einerseits ist es toll, andererseits aber auch gefährlich“, meinte Christoph Theuerkauf, der alle seine fünf Würfe in traumwandlerischer Sicherheit ins gegnerische Netz wuchtete. Seit vier Wochen stehe er nicht mehr regelmäßig im Training und habe in seinem Hauptjob als Jugendkoordinator eine Fülle an anderen Aufgaben zu erledigen. &bdquo;Mein Ziel war es, ein Tor zu werfen, weil es in der Statistik ansonsten so nackt hinter dem Namen aussieht. Zwei Tore wären schön gewesen, weil es mein Saisonschnitt ist. Drei Treffer wären mein Karriereschritt und alles andere ist Zubrot“, strahlte auch &bdquo;Papa“ Theuerkauf am Vatertag ganz besonders.

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