TBV spart Körner und wird bestraft

Lemgo. Klar: THW Kiel, die Füchse Berlin und die SG Flensburg-Handewitt sind die Benchmark der Liga. Innerhalb von sieben Tagen gab es für den TBV Lemgo Lippe gegen die drei Topklubs Niederlagen – gegen Flensburg gestern sogar ganz heftig. Das 22:33 (14:18) geht als bislang höchste Schlappe in die Lemgoer Saisonstatistik ein.

Weshalb der TBV-Trainer dennoch ruhig blieb

Florian Kehrmann nahm die Niederlage auf seine Kappe. &bdquo;Wenn man ein großes Ziel vor Augen hat und ein unglaubliches Programm in den letzten Wochen in den Beinen, ist es schwer, den vollen Fokus auf dieses Spiel zu legen“, sah der TBV-Coach zu wenige positive Momente, um Flensburg ernsthaft ärgern zu können. &bdquo;Vielleicht wäre es uns gelungen, wenn wir nach dem 14:16 besser in die Halbzeit gehen und vor allem besser rauskommen“, analysierte der TBV-Coach, Gegen die nach dem 14:18-Pausenstand auf 5:1 umgestellte Abwehr agierte die SG mit einer Leichtigkeit, die artverwandt mit einer Machtdemonstration war. Kehrmann: &bdquo;Ich hoffe, dass wir die paar Körner, die wir heute gespart haben, gegen Kiel reinpacken können. Wir wissen, dass es unglaublich schwer wird, aber die Vorfreude aufs Final Four ist schon groß.“

Und so sah Kehrmanns Kollege und langjähriger Kumpel Maik Machulla das Spiel

&bdquo;In der Höhe hatte ich so ein Ergebnis nicht erwartet. Wir sind mit wahnsinnig viel Respekt angereist, weil wir gesehen haben, wie sich der TBV gegen den THW verkauft hat und lange die Möglichkeit besaß, das Spiel zu drehen. Extrem geholfen hat uns, dass ,Flo früh den Fokus auf das Final Four gelegt hat. Wenn man viel rotiert, ist es klar, dass der Spielfluss in unterschiedlichen Konstellationen nicht so vorhanden ist. Doch es freut mich, wie wir das genutzt haben und die Qualität besaßen, es auf den Punkt zu spielen und nichts Verrücktes zu machen.“

Lemgos Lichtblick

Da Gedeon Guardiola über 60 Minuten geschont wurde, war das eingespielte Abwehrkonstrukt empfindlich geschwächt. Als Peter Johannesson nach 15 Minuten bereits zwölf Mal hinter sich greifen musste, schickte Kehrmann Finn Zecher ins Rennen, der den TBV beim 9:13 mit vier tollen Paraden im Rennen hielt. &bdquo;Leider haben wir aus dieser Phase zu wenig gemacht und uns den Schneid abkaufen lassen“, befand TBV-Geschäftsführer Jörg Zereike. Auch Andreas Cederholm hielt 40 Minuten voll dagegen, ehe ihn sein Trainer zurück auf die Bank beorderte.

So beurteilten die TBV-Spieler ihre Leistung

&bdquo;Wir haben versucht, alles zu geben. Doch es war sehr schwer, weil Flensburg jeden Fehler bestraft hat. Die haben regelrecht gebrannt und waren heute einfach viel besser“, meinte Dani Baijens, der sich auch in der Abwehr auf der Zweier-Position beweisen durfte. Bjarki Mar Elisson musste 46 Minuten lang Alexander Reimann den Vortritt lassen undmeinte: &bdquo;Flensburg hat uns bestraft. Wir haben uns auch zu viel mit den Schiedsrichterinnen beschäftigt. So hat man keinen Erfolg. Die SG verfügt über super Qualität. Wir stehen in der Mitte der Tabelle. Den Unterschied hat man gesehen.“

Und wie erlebte Henning Fritz sein Bundesliga-Comeback nach neun Jahren Pause?

Entspannt. Nach einer Nacht im Lippischen Hof in Bad Salzuflen erlebte die 46-jährige Torhüterlegende auch auf der Bank einen geruhsamen Nachmittag. &bdquo;Ich bin begeistert, wie sich die Mannschaft präsentiert hat. Das war wirklich wie aus einem Guss. Mit einer starken Abwehr und einem sehr guten Torhüter. Nur eine kurze Phase waren wir etwas nachlässig. Da hatte Lemgo die Gelegenheit, das Spiele länger offen zu gestalten.“

TBV spart Körner und wird bestraft

TBV steht im Final Four: Für diese Rolle bietet sich Trainer Florian Kehrmann an

Gänsehaut-Momente in Lemgo: Der TBV geht ab

Trauer, Tempo, Theuerkauf: So ist die Stimmung beim TBV vor der 50. DHB-Pokalendrunde

Hermann oder Kehrmann? Maskottchen des TBV Lemgo Lippe hält bei 35:26-Party den Kopf hin

TBV Lemgo Lippe ohne Schnitte: Darum machte es bei den Rhein-Neckar Löwen „Rumms“

O du traurige: Auch „Weihnachtsmann“ Möstl kann den TBV Lemgo Lippe nicht beschenken

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €