Tag des Friedhofs: Salzufler Gemeinde informiert an der Herforder Straße

Bad Salzuflen. Auf den ersten Blick eher unscheinbar wirkt der Eingang zum Friedhof Herforder Straße von der Herforder Straße aus gesehen. Betritt man aber das rechteckige Areal, stößt der Besucher auf eine Vielzahl von unterschiedlich und kreativ gestalteten Urnenfeldern. Die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Bad Salzuflen möchte diesen &bdquo;Ort der Hoffnung“ den Bürgerinnen und Bürgern am nächsten Samstag, 23. September, gerne näher vorstellen und lädt zwischen 12 und 15 Uhr zu einem Tag des Friedhofs ein.

Mit dem Zusatz &bdquo;Ort der Hoffnung“ bezeichnet die evangelische Kirche ihre Friedhöfe, um deutlich zu machen, dass der Tod nicht das Ende sei, erläutert Gita Brandes, die bei der Gemeinde für die Betreuung des Friedhofs zuständig ist. &bdquo;Wir wollen als kirchlicher Friedhof sichtbar sein“, sagt sie. Am Samstag wird es Führungen geben , die Gäste können sich bei einem Bestattungsunternehmen informieren, daneben können sie sich Tipps zur Grabpflege und Floristik holen.

Stetig erneuert Um 13 und 14 Uhr werden Mitglieder des Vereins &bdquo;Courage“ aus einem Kinderbuch vorlesen. Und wer mag, kann bereits am Freitagabend, 22. September, um 18 Uhr einen Blick in die denkmalgeschützte Friedhofskapelle von 1904 werfen. Dann tritt ein Vocalensemble der Stadtkirche auf. Seit einigen Jahren wird der um 1855 gegründete Friedhof stetig erneuert.

So ist der Vorplatz der Kapelle komplett neu gestaltet worden, ebenso der Zaun zur Herforder Straße. Zudem kommen vor allem immer mehr Urnenfelder hinzu. Eine Besonderheit ist auch eine Anlage mit Gräbern von Sternenkindern, Kindern die noch vor der Geburt gestorben sind, wie Gitta Brandes erläutert.

Insgesamt etwa 70 Beerdigungen finden im Jahr auf dem Friedhof statt, sagt Gitta Brandes. 2500 Grabstellen gibt es auf der Anlage. &bdquo;Etwa 60 Prozent sind Urnengräber." Tendenz steigend. Die Zahl der Erdbestattungen gehe wie fast überall zurück. &bdquo;Etwa 85 Prozent sind Urnen-Bestattungen.“ Das hat zur Folge, dass auf dem Friedhof zunehmend mehr Fläche zur Verfügung steht, da die Erdgräber nach 30 Jahren ablaufen.

Die Urnengräber wiederum nehmen deutlich weniger Platz ein. Die frei werdenden Flächen werden daher zum einem mit neuen Urnenfeldern überplant, zudem werden Obstbäume gepflanzt, wie Friedhofsgärtner Mirko Ortmann sagt. &bdquo;Der ganze Friedhof soll perspektivisch kompakter werden.“

Wachsende Beliebtheit Dass die Urnengräber sich immer weiter wachsender Beliebtheit erfreuen, hat zumeist auch einen ganz praktischen Grund: Die Grabpflege ist weitaus weniger aufwendig. Zudem besteht die Möglichkeit, sie beim Kauf des Urnengrabs direkt mit dazu zu kaufen. Das sei schon ab gut 2500 Euro möglich, sagt Brandes. Schon zu Lebzeiten könne man sich die Stelle aussuchen, an der man später bestattet werden will. &bdquo;Vor allem ältere Menschen nehmen das wahr“, sagt Brandes.

Gemeinsam mit Ulrike Blanke-Wiesekopsieker, Vorsitzende des Friedhofsausschusses der Gemeinde, und Friedhofsgärtner Ortmann überlegt sie sich immer wieder neue Gestaltungsweisen für die Urnenfelder, die neu hinzukommen. Ob Obelisken, ein Bücherregal, eine Weltkugel oder Stelen – solange es dem Charakter eines Friedhofs entspricht, sind der Kreativität wenig Grenzen gesetzt.

Unter einem Amberbaum &bdquo;Wir haben auch ein Grab, bei dem die Urnen unter einem Amberbaum liegen und ein Urnenfeld in einer Anlage, dessen Bepflanzung an die Nordsee erinnert“, sagt Brandes, der Boden dort ist aufgefüllt mit Sand, gepflanzt sind Heckenrosen und Gräser.

"Der Friedhof wird auch aufgrund seiner zentralen Lage gut angenommen“, sagt Blanke-Wiesekopsieker. Sie und Brandes laden ausdrücklich dazu ein, auch abseits des nun anstehenden Tag des Friedhofs den Ort zu besuchen. Mehrere Bänke laden zum Verweilen ein, es gibt viel zu entdecken. &bdquo;Es ist wie ein großer Garten mitten in der Stadt“, sagt Gitta Brandes.

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