Das sagt die Stadt Bad Salzuflen zur Kritik an der Erhöhung der Kurtaxe

Bad Salzuflen. 50 Cent mehr kostet die Kurtaxe nun pro Tag, nämlich 4 statt 3,50 Euro. So hat es die Stadt beschlossen. Doch der Bad Salzufler Kur- und Touristikvereins übte Kritik daran. Die Erhöhung käme zu einem falschen Zeitpunkt. Die LZ hat bei der Stadt deshalb noch einmal genauer nachgefragt, wie sie zu der Erhöhung steht.

Trotz aktueller Baustellen innerhalb der Stadt, wie dem Kurhausabriss und -umbau, hält die Stadt den Zeitpunkt für eine Erhöhung für richtig. Die Einnahmen aus dem Kurbeitrag flössen in den Unterhalt der Kurinfrastruktur. Dazu gehören unter anderem Kurhaus, Kurpark, Lesesaal, Badeeinrichtungen, Trinkhalle, Wanderwege, Vorträge und Theaterveranstaltungen. &bdquo;Die Mehreinnahmen unterstützen also wichtige Investitionen. Je früher das Inkrafttreten des erhöhten Kurbeitragssatzes, umso früher besteht die fiskale Möglichkeit zu investieren, gerade auch angesichts der Haushaltslage“, teilt Alexander Bleifuß, Leiter des Fachdienstes Tourismus, Gesundheit und Marketing, schriftlich mit.

Die Erhöhung ist nur eine von mehreren Maßnahmen, um die gebeutelte Stadtkasse wieder etwas zu füllen. Mit bis zu 300.000 Euro in 2025 wird gerechnet. Politisches Ziel sei eine breite Verteilung der Konsolidierungsmaßnahmen um einzelne Gruppen oder Teile der Stadtgesellschaft nicht über Gebühr zu belasten. &bdquo;Insofern war es folgerichtig, auch die Einnahmesituation im touristischen Bereich auf den Prüfstand zu stellen“, so Bleifuß. Natürlich sei niemand erfreut, mehr bezahlen zu müssen. Angesichts der angespannten Haushaltslage fast aller Kommunen sei aber nicht unbedingt nachvollziehbar, warum eine bestimmte Gruppe von einem Beitrag zur Haushaltskonsolidierung ausgeschlossen bleiben solle.

Kritik geht noch weiter Doch der Verein bemängelt noch mehr. In seiner Pressemitteilung schreibt er: &bdquo;Um mehr Gäste zu generieren, muss man auch mehr in den Tourismus investieren und Impulse setzen. Doch statt die Werbemaßnahmen zu verstärken, wird das Budget heruntergefahren und der Fachbereich schlechter besetzt.“ Dem widerspricht Alexander Bleifuß. Für Öffentlichkeitsarbeit und Vermarktung des Kurortes stehe ein Budget von rund 516.000 Euro zur Verfügung. Es habe zwar Kürzungen im Haushalt gegeben, diese seien jedoch unwesentlich und es werde mit einem ähnlichen Invest in das Media-Spending geplant wie im vergangenen Jahr.

Dennoch werde der Mitteleinsatz weiter optimiert, allein wegen der haushaltstechnisch gebotenen Sorgfalt. Bleifuß: &bdquo;Wir setzen zudem auf die reichenweitenstarke und messbare Präsenz in den Sozialen Netzwerken. Dort ist mit relativ weniger Budgeteinsatz als im klassischen Print-Bereich viel möglich.“ Sein Fachdienst sei zudem nicht schlechter besetzt. Es gebe keine Veränderung zur Vorsaison. &bdquo;Im Gegenteil, wir sind im Bereich Social Media und Erstellung kreativer Leistungen und Verbesserung von Beschilderung noch besser aufgestellt und werden sichtbare Fortschritte im Laufe der Saison sehen.“

Zuletzt bedauerte der Verein noch, dass die Preislisten für die Saison bereits gedruckt waren, als die Erhöhung beschlossen wurde. Die Stadtspitze habe Hinweise, Planungssicherung zu gewähren, damit ignoriert. Darauf antwortet Alexander Bleifuß: &bdquo;Die Kurtaxe ist keine Betriebseinnahme der Beherbergungsbetriebe. Die Betriebe erheben die Kurtaxe auf Grundlage der Satzung vom Gast und vereinnahmen das Geld, um es an die Stadt abzuführen. Die Kurtaxe kann daher kein Bestandteil der betriebswirtschaftlichen Kalkulation von Zimmerpreisen sein.“ Es empfehle sich, bei Gästebuchungen oder bei Kooperationsgesprächen den Kurbeitrag separat auszuweisen. Der Kurbeitrag sollte somit nicht in den Endpreis als feste Größe einkalkuliert werden.

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