Rot-Grün in Kalletal rückt näher

Kalletal. Die Wahl ist gelaufen. Wie sich das Ergebnis in die konkrete Arbeit des Kalletaler Gemeinderat umsetzen lässt, daran feilen die künftigen Fraktionen derzeit. Viel deutet auf die Zusammenarbeit von SPD und Grünen in der neuen Wahlperiode hin.

Denn: Rot und Grün haben zusammen 17 Sitze und damit eine Stimme Mehrheit im Rat, der am Donnerstag, 19. November, erstmals zusammenkommt. In der Tat laufen derzeit Gespräche zwischen den beiden Parteien. &bdquo;Wir sind guter Dinge, dass es eine Listenverbindung geben wird“, sagt Dieter Hartwig, zweiter Vize der bisherigen SPD-Fraktion. Das sei aber noch nicht beschlossen, Einzelheiten müssten noch geklärt werden. Bei der Wahl am 13. September wurde die SPD stärkste Fraktion mit 13 Sitzen, die Grünen verdoppelten die Zahl ihrer Mandate auf vier. Die SPD tagt am Montag, 2. November. Dass Manfred Rehse wieder Vorsitzender wird, ist laut Hartwig &bdquo;vorstellbar“.

Klarere Aussagen gibt es von den Grünen: Fraktionschef soll Florian Schön werden. Der 32-Jährige zieht neu in den Rat ein. Der bisherige Vorsitzende Ulrich Kellmer war, wie berichtet, nicht wieder angetreten, weil er aus Kalletal weggezogen ist. Auch Florian Schön betont, es gebe &bdquo;gute Gespräche“ mit den Sozialdemokraten. Die Grünen streben eine Zusammenarbeit mit Brief und Siegel an: &bdquo;Eine ,Koalition wäre unser Wunsch.“

Schwerpunkt: Radwegbau

Eine Einigung gibt es bereits in einigen Sachfragen. So wollen Rot und Grün Schwerpunkte beim Radwegebau setzen. Auch das Thema &bdquo;aufsuchende Jugendarbeit“ spielt eine besondere Rolle. Wie berichtet, könnte beim Verein für Kinder- und Jugendarbeit Kalletal (KJK) eine solche Stelle eingerichtet werden.

Schön betont, man wolle im Rat ebenfalls weiter gut mit den anderen Parteien zusammenarbeiten. Ein Punkt, den CDU-Gemeindeverbandsvorsitzender Volker Preuß unterschreibt. Er ist selbst als eines von elf Mitgliedern in den Rat eingezogen. Preuß geht davon aus, dass Julian Gerber bei der CDU auch künftig den Chefposten bekleiden wird. Sollten Rot und Grün zusammenarbeiten, &bdquo;dann wären das klare Verhältnisse“, sagt Preuß. In der CDU sei der Umgang miteinander derweil besser geworden, seit Gerber Fraktionschef ist.

Ausschüsse sind am 4. November Thema

Bei der vierten Kraft, den Unabhängigen Kalletaler Bürgern (UKB), will Ingo Mühlenmeier wieder als Fraktionsvorsitzender antreten. Wenn Rot-Grün in Kalletal kommt, &bdquo;werden wir unsere ,Oppositionsrolle annehmen“, sagt er und zeigt sich zugleich damit zufrieden, dass die UKB bei der Wahl auf vier Mandate zugelegt haben. &bdquo;Vernünftiges“ werde man wie bisher mittragen, betont Mühlenmeier. Im Übrigen würden die UKB gerne einen Ausschuss einsparen und das Thema &bdquo;Umwelt und Energie“ wieder im Ausschuss für Planen und Bauen behandeln.

Über den Zuschnitt der Ausschüsse werden die Fraktionen am 4. November mit Bürgermeister Mario Hecker sprechen. Da könnte es um die Frage gehen, ob es einen eigenen Gemeindeentwicklungsausschuss gibt, in dem auch das Thema Digitalisierung behandelt wird. &bdquo;Das ist unser Wunsch“, sagt der Grüne Florian Schön. Dies stößt jedoch nicht bei allen auf Gegenliebe. Die CDU sei aus Kostengründen dagegen, sagt beispielsweise Julian Gerber. Grundsätzlich sei man aber auf einem guten Weg, was Ausschuss-Vorsitze und -Verteilung angehe, so Gerber.

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