Barntruper Mountainbiker wollen eigenen Parcours

Barntrup. Mountainbike fahren ist ein Trendsport. Auch die Barntruper Jugend hat ihren Spaß am Gelände-Radfahren entdeckt – und zwar nicht selten im direkten Blickfeld der Politik, denn eine beliebte Übungsplattform ist das Areal hinter dem Schul- und Bürgerforum, wo die politischen Gremien tagen. Die CDU-Fraktion hat das steigende Interesse am Cross Country-Radfahren zum Anlass genommen, einen Antrag auf Errichtung einer Mountainbike-Strecke auf städtischem Grund zu stellen. Der erhoffte Nebeneffekt ist die Eindämmung des von Naturschützern und Förstern kritisierten &bdquo;wilden Fahrens" in Wald und Flur.

Mountainbiker wollen eigenen Trail

Der Sonneborner Mountainbiker Stefan Wiedenhofer (45) kümmert sich seit einem halben Jahr um junge Mountainbiker. Der gebürtige Südtiroler lebt seit 22 Jahren in Sonneborn und ist noch viel länger MTB-Fahrer. &bdquo;In meiner Heimat Südtirol gibt es überall Strecken. Hier stehen nur Forststraßen zur Verfügung, die den Bikern keine Herausforderungen bieten", erklärt der Grafik-Designer. &bdquo;Wir brauchen Trails", beschreibt er den Wunsch passionierter MTB-Fans. &bdquo;Man muss sich selbst etwas bauen können für Drops und Sprünge und Doubles, bei denen man über ein Hindernis springt."

Derzeit würden Mountainbiker eher kritisiert beäugt und ausgebremst. Beispielhaft nennt er Förster und Spaziergänger. &bdquo;Dabei sind wir nicht die Gefahr. Wir räumen vielmehr Strecken frei", so der passionierte Radfahrer. Viel einfacher und weniger konfliktbeladen wäre die Ausübung dieses Sportes aber auf einem speziellen Gelände – eine Überlegung, mit der er sich an die örtlichen Politiker wandte. &bdquo;Radfahren ist Volkssport. Mit einer Mountainbike-Strecke kann Barntrup einen Mehrwert für die Stadt generieren", ist sich Wiedenhofer sicher.

Im Wald gelten Regeln

Ausbremsen – das möchte Revierförster Frank Sundermann die Mountainbiker nach eigener Aussage nicht. Bereits im letzten Jahr sei das Thema MTB-Strecke diskutiert worden. &bdquo;Ich hatte Vorschläge im Bereich Wolfsiek und der Sportplätze zur Anlage eines Trails gemacht", erklärt Sundermann und verweist, was das Fahren im Wald betrifft auf das Landesforstgesetz, nach dem Erholungssuchenden die Waldnutzung erlaubt sei – innerhalb bestimmter Rahmenbedingungen, die Naturschutz und gegenseitige Rücksichtnahme definierten. So sei Radfahren im Wald auf den meisten Forstwegen erlaubt; abseits der Wege jedoch nicht. &bdquo;Was ist mit der MTB-Strecke am Westfälischen Kinderdorf", fragt Sundermann abschließend.

Strecke vom Kinderdorf ist nicht frei

Die LZ fragte nach und erfuhr von Kinderdorf-Leiterin Renate Eickmeier, dass die Fahrstrecke derzeit und für längere Zeit nicht befahrbar sei. &bdquo;Wir bauen derzeit Häuser um. Es stehen Container und Materialien im Weg. Wann wieder eröffnet wird und ob die Strecke dann öffentlich nutzbar sein kann, ist fraglich", so Eickmeier. Bürgermeister Borris Ortmeier erklärt: &bdquo;MTB-Strecken sind kein einfaches Thema, in erster Linie aufgrund der Haftung, die wie im Fall unserer Spielplätze von unserem Haftpflichtversicherer abgedeckt sein muss".

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