Detmold. Das von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe angedachte „Zentrum für nachhaltiges digitales Bauen.NRW" (ZNDB.NRW) wird von der ostwestfälischen Wirtschaft nachgefragt. Das ist das Ergebnis der Potenzialanalyse, die das Beratungsunternehmen agiplan aus Mülheim an der Ruhr für die TH OWL erarbeitet hat. "Danach ist die hohe Inter- und Transdisziplinarität des Konzeptansatzes einmalig im Bereich der Forschung und Lehre zum digitalen Bauen. Auch die Abbildung der gesamten Wertschöpfungskette mit dem Fokus auf die digitale Fertigung kommt bei der Industrie an, weil sie das bereits gut etablierte digitale Planen mit der digitalen Produktion vor Ort verbindet. Positiv zu Buche schlägt auch die hohe Anwendungsorientierung. Gleichzeitig wird die gesamte Bandbreite von niederschwelligen bis zu hoch spezialisierten Angeboten seitens eines solchen Zentrums von der heimischen Bauwirtschaft nachgefragt", zitiert die Hochschule in einer Pressemitteilung die Potenzialanalyse. Bedarf für Nachhaltigkeit ist da Das Papier ist jetzt im Rahmen einer Präsentation Daniel Sieveke, Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW, übergeben worden. Der Paderborner lobte das ganzheitliche Konzept des Ansatzes. Die geplante Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachbereiche, Wirtschaftsunternehmen sowie Verbänden sei ein Ausdruck für die gelebte Zusammenarbeit in Ostwestfalen-Lippe. „Es gibt bestimmte Dinge nur in OWL, weil wir eine spezifische DNA haben, die uns nicht bei den Herausforderungen stehen lässt, sondern uns dazu bringt, nach Lösungen zu suchen“, so Sieveke während der Präsentation der Analyse. Es sei richtig, die Nachhaltigkeit beim Bau in den Blick zu nehmen, weil der Bedarf da sei. „Wir brauchen Lösungen auf die Herausforderungen mehr Wohnraum nachhaltig, ressourcenschonend und bezahlbar zu schaffen. Dafür brauchen wir nachhaltiges, digitales Bauen“, sagte Staatssekretär Sieveke. Zuvor hatte TH OWL-Präsident Professor Dr. Jürgen Krahl die Potenzialanalyse als „Meilenstein für die Hochschule“ bezeichnet. Der Kreativ Campus Detmold wachse Stück für Stück weiter. Und dies sei auch eine besondere Geschichte der Zusammenarbeit. „Den Kreativcampus Detmold bilden die Stadt Detmold, der Kreis Lippe, die IHK, die Sparkasse, die VR-Bank und zudem drei Hochschulen: die TH OWL ist ein Teil dieses Campus Vereins, weitere Mitglieder sind die Hochschule für Musik Detmold und die Universität Paderborn“, erläuterte Krahl. Alle drei forschten im künftigen KreativInstitut.OWL gemeinsam im Sinne der Digitalität im Bereich der Kreativwirtschaft, eingebettet im Kreis Lippe und in OWL. „Dies zeigt, dass wir nicht nur akademisch agieren, sondern Wissen in Wirkung wandeln.“ Es gibt viele Mitbewerber Dr. Sebastian Stiehm, stellvertretender Bereichsleiter der agiplan, stellte dann die einzelnen Ergebnisse der Potenzialanalyse vor. So könnten mit dem geplanten ZNDB.NRW viele der Nachhaltigkeits-Ziele der UN angesprochen werden. Entscheidend sei hierbei, dass über das geplante Lern- und Kommunikationszentrum, das Reallabor und der damit verbundene Transfer sowie über das Digitallabor die Bereiche „digitales Planen“ und „digitales Bauen“ miteinander verbunden werden. Die Potenzialanalyse enthält auch Angaben zu möglichen Mitbewerbern – Technische Hochschulen, Universitäten, Forschungseinrichtungen auf der einen und privatwirtschaftlichen Unternehmen sowie Verbände, Netzwerke und Kompetenzzentren auf der anderen Seite. „Es gibt hier viele Player, aber oftmals fehlt der betriebliche Fokus“, so Stiehm. Hier könne das ZNDB.NRW punkten. Entscheidend für den Erfolg des ZNDB.NRW ist die Zeit: „Wir müssen das Thema schnell umsetzen, um nicht abgehängt zu werden“, so Stiehm. Ein Punkt, den auch Staatssekretär Sieveke umtreibt. „Wenn wir das nicht schnell genug machen, dann machen es andere. Ob die das dann gut machen, ist eine andere Sache“, mahnte der Staatssekretär.