Dörentrup-Hillentrup. Ein Grundstück für ein Leben miteinander, dazu könnten ein Haus für gemeinsame Aktivitäten, E-Bike-Sharing und ein naturnah angelegter Park gehören – diese und viele weitere Ideen haben Anne Hausmann und Uwe Stolte. Dem Paar gehört ein Grundstück an der Straße „An der Niedermühle" in Hilltentrup. Doch die 10.000 Quadratmeter seien für sie alleine viel zu groß. Daher haben sie sich überlegt, dort eine Art Wohnprojekt zu initiieren. Angedacht ist eine gemeinschaftliche Wohnform, die es den Menschen ermöglicht, im Alter solange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld zu leben. Dazu würden weitere Häuser errichtet werden. Doch die Politik hatte, wie berichtet, Bedenken wegen des Hochwasserschutzes geäußert. Anne Hausmann und Uwe Stolte sind Mitte 50. So langsam denken sie an ihren Lebensabend und wo sie ihn verbringen wollen. Hausmann ist in Hillentrup aufgewachsen. Sie lebt mit ihrem Partner derzeit auf dem Grundstück, das seit Generationen in Familienbesitz ist. Sie meint: „Entweder wir machen jetzt was aus den 10.000 Quadratmetern oder wir verkaufen das Grundstück, weil sonst ist es für uns allein zu groß." Beide hätten schon länger über eine gemeinschaftliche Wohnform nachgedacht und so sei die Idee entstanden, das Areal mit mehreren Parteien zu bewohnen. Das Paar sucht daher Gleichgesinnte, die Interesse an dieser Wohnform auf einem natürlichen Grundstück haben und sich möglicherweise gegenseitig stützen: „Es könnte beispielsweise ein Gärtner beauftragt werden, der die Pflege des großen Grundstücks übernimmt oder gemeinsam im Alter ein Pflegedienst bestellt werden", stellt sich Anne Hausmann vor. Weitere Ideen seien ein gemeinsames E-Auto, E-Bike-Sharing, ein Hausmeisterservice oder eine Reinigungskraft... „aber das kommt ganz darauf an, wer hierhin zieht. Alles kann, nichts muss", so Anne Hausmann. Um diese Wünsche umzusetzen, sollen ein Holzschuppen und ein Carport im Süden des Areals abgerissen werden. An ihre Stelle kommen zwei Wohnhäuser mit jeweils vier abgeschlossenen, barrierefreien Wohnungen. Sie sollen eine U-Form haben, damit es einen gemeinsamen Innenhof gibt. „Einen Hof der Begegnung", nennt das Uwe Stolte. Das Bestandshaus mit drei Wohneinheiten hat bereits diese Form und werde derzeit renoviert. Im nördlichen Teil, wo die Schwelentruper Straße das Grundstück begrenzt, gibt es ein altes, kleines Ziegelsteinhaus. „Das könnten wir zu einem Gemeinschaftshaus ausbauen, für ein gemütliches Beisammensein", überlegt Anne Hausmann. Weil für die Realisierung ein Bebauungsplan erstellt werden soll, war das Wohnprojekt, das das Paar „Leben am Hillbach" nennt, Thema in der Politik. Sie lehnte den ersten Entwurf wegen der Sorge vor Überflutungen ab. Denn über das Grundstück läuft der Hillbach. „Mit Hochwasser hatten wir in der Vergangenheit noch nie zu tun. Der Bach ist höchstens leicht über die Ufer getreten. Aber was jetzt noch nicht ist, kann in Zukunft ganz anders sein", sagt Anne Hausmann. Daher nehme das Paar das Thema sehr ernst. Die Untere Wasserbehörde sei mittlerweile vor Ort gewesen und habe sich die dortigen Gegebenheiten angesehen. Diese sollen nun bewertet und daraus mögliche Maßnahmen abgeleitet werden.