Synode der Lippischen Landeskirche: Aug in Aug mit den Problemen der Welt

Kreis Lippe. Mit Sorge, aber nicht ohne Zuversicht schauen die Synodalen der Lippischen Landeskirche in die Zukunft. " Hoffnung ist etwas, das wir in diesen Zeiten bitter nötig haben ", das hatte Landessuperintendent Dietmar Arends noch im Bericht des Landeskirchenrates der 37. Landessynode am Schützenberg auf den Weg gegeben. Entsprechend ist die Tagung unter Leitung von Präses Michael Keil geprägt von Beschlüssen, die den anstehenden Problemen in der Welt Rechnung tragen.

Putins Truppen zerbomben immer mehr von der Infrastruktur in der Ukraine, was die Fluchtbewegungen verstärken könnten: "Möglicherweise müssen wir kurzfristig weitere Geflüchtete aufnehmen", sagte Arends, die einzelnen Gemeinden mögen doch vorsorglich prüfen, welche eventuell auch provisorischen Unterbringungsmöglichkeiten es gäbe.

Gleichzeitig zerbricht man sich in den Gemeinden bereits den Kopf, welche Hilfen für diejenigen möglich sind, die hierzulande besonders unter der Inflation und den steigenden Energiekosten leiden. Die Landeskirche sei dabei, einen Hilfsfonds aufzulegen für Menschen, die bei uns in besonderer Weise von den Energiepreissteigerungen betroffen sind und sein werden. Hierfür sei geplant, die geschätzten 321.000 Euro Kirchensteuermehreinnahmen infolge der Energiepauschale zur Verfügung zu stellen, berichtete Arends.

Leid im globalen Süden Doch bei all der Sorge um die Menschen in der Ukraine und die Armut hierzulande dürfe man das Leid der Menschen im globalen Süden nicht vergessen, denn sie seien nicht nur die Leidtragenden der Energie-Krise und der Folgen des Krieges in der Ukraine, sondern auch der Klimakrise. "Der Krieg in der Ukraine tötet Menschen – auch an ganz anderen Orten dieser Welt", aber mit der Pandemie sei auch Hunger zurück in Regionen gekommen, wo man ihn bereits vertrieben wähnte.

"Die Welternährungslage verschlechtert sich dramatisch, Hungersnöte, wie in Somalia, in Niger, in Afghanistan nehmen zu. Die Ursachen sind vielfältig und komplex. Die Klimakrise hat ganz erheblichen Einfluss darauf. Dürre- und Überschwemmungskatastrophen berauben die Menschen ihrer Lebensgrundlagen."

Ein Grund mehr für die Landeskirche, selbst etwas in Sachen Klimaschutz zu unternehmen. Darum stand am Montag in erster Lesung das neue Klimaschutzgesetz auf der Tagesordnung, das nicht nur zwei zusätzliche Stellen für den Klimaschutz vorsieht, sondern die einzelnen Gemeinden in die Pflicht nimmt, ein Energiecontrolling einzuführen. Für Dienstreisen gelten neue Regeln, und Schöpfungsverantwortung und Klimagerechtigkeit sollen künftig ihren festen Platz im Bildungsbereich der Landeskirche haben. Ein Beschluss steht für den Dienstag aus.

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