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Lippische Jungköchin schrappt bei Deutschen Meisterschaften knapp am Treppchen vorbei

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Stolz auf das Abschneiden bei den Deutschen Jugendmeisterschaften: Dehoga-Lippe-Präsident Holger Lemke (zweiter von rechts) mit den erfolgreichen Auszubildenden Marvin Ernst, Vivien Steinmair und Maximilian Christoph (alle mit Medaille, von links) sowie den Betreuern Arnaud Brun (links) und Anna-Katharina Lemke (rechts). - © Dehoga Lippe
Stolz auf das Abschneiden bei den Deutschen Jugendmeisterschaften: Dehoga-Lippe-Präsident Holger Lemke (zweiter von rechts) mit den erfolgreichen Auszubildenden Marvin Ernst, Vivien Steinmair und Maximilian Christoph (alle mit Medaille, von links) sowie den Betreuern Arnaud Brun (links) und Anna-Katharina Lemke (rechts). (© Dehoga Lippe)

Kreis Lippe/Königswinter. Geht bald ein zweiter Stern an Lippes Kulinarik-Himmel auf? Vivien Steinmair errang bei den Deutschen Jugendmeisterschaften für die gastgewerblichen Ausbildungsberufe den vierten Platz bei den Köchen. Sie kommt aus erfolgsverwöhntem Hause: Ihr Chef ist Jan Diekjobst, Betreiber des gleichnamigen Restaurants im Detmolder Hof und Lippes einziger Sternekoch.

„Die deutsche Jugendmeisterschaft ist die erste Stufe einer steilen Karriereleiter“, prophezeit der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in einer Pressemitteilung. 51 Nachwuchsköche, Restaurant- und Hotelfachleute traten in Königswinter (bei Bonn) um die 42. Deutsche Jugendmeisterschaft an. „Wer hier teilnimmt, hat sich bereits zuvor noch während der Ausbildung als Landesmeister in einem der 17 Landesverbände qualifiziert“, heißt es weiter.

„Sauber und Resourcenvoll“

Vivien Steinmair hatte die lippischen Jugendmeisterschaften im Ausbildungsberuf Koch/Köchin im Frühjahr für sich entschieden und ließ nun auf Bundesebene die Vertreter aus 13 anderen Landesverbänden hinter sich - „unter anderem auch die große Konkurrenz aus Nordrhein-Westfalen“, heißt es weiter. Zudem sicherte sie sich durch ihre „saubere und ressourcenschonende Arbeitsweise“ den dritten Platz in der wichtigen Nachhaltigkeitswertung. „Eure Leistungen sind ein leuchtendes Beispiel dafür, was in unserer Branche der Chancen möglich ist“, habe Guido Zöllick, Präsident Dehoga Bundesverbands bei der Siegerehrung zu den Teilnehmern gesagt.

Zuvor mussten diese sowohl ihr theoretisches Wissen als auch ihr praktisches Können unter Beweis stellen: An den zwei Wettbewerbstagen galt es für das lippische Team, das vom lippischen Jugendmeister im Restaurantfach, Maximilian Christoph (Ausbildungsbetrieb: Die Windmühle Fissenknick), und dem lippischen Jugendmeister im Hotelfach, Marvin Ernst (Ausbildungsbetrieb: Maritim Hotel Bad Salzuflen), komplettiert wurde, im theoretischen Teil zu bestehen. Neben dem obligatorischen Fachrechnen hätten auch verzwickte Aufgaben aus der beruflichen Fachkunde auf dem Programm gestanden.

Das Filetieren einer Orange

Marvin Ernst musste im Hotelbereich ein Wochenend-Angebot für Stammgäste erstellen und eine Barkarte für das Restaurant entwerfen. Auch ein Beschwerdegespräch mit Gästen und ein Check-in an der Rezeption gehörten dazu. „Auch er konnte im Bereich Nachhaltigkeit punkten und die Jury von seinem Umweltkonzept im Housekeepingbereich überzeugen.“

Maximilian Christoph, der nach seiner erfolgreichen Ausbildung nun im Restaurant „Porte Neuf“ in Detmold den gehobenen Service verantwortet, konnte mit einem sechsten Platz in der Fachtheorie glänzen, schreibt der Verband. Er musst eine Orange vor den Augen eines Gastes filetieren. Am Abend galt es für ihn, assistiert von Marvin Ernst, im Festsaal des Grandhotels „den perfekten Service“ eines Vier-Gang-Menüs für acht Personen zu bieten.

Auch Teamarbeit zählt

Eben dieses Menü hatte Köchin Vivien Steinmair seit den frühen Morgenstunden vor- und schließlich auch zubereitet. Aus einem vorgegebenen Warenkorb stellte sie „Duett von der gebeizten Lachsforelle, Apfelsud, gefüllte Rettichrolle und Shisosorbet” in der Vorspeise, gefolgt vom vegetarischen Zwischengang „Handgefaltete Tortellini, Blumenkohl-Dreierlei und geflämmte Grapefruit“ zusammen. Im Hauptgang kreierte sie „Gebratenen Rehrücken im Tramezzini-Mantel, Portweinjus, Kräutersaitling, Preiselbeere, Wirsingroulade und Kartoffel-Pistazien-Praline“, bevor eine „Mascarponecreme mit Granatapfel-Variation und Mürbeteig“ das Menü als Dessert abschloss.

„Dass wir als kleinster Landesverband neben den 16 großen Bundesländern in diesem Wettbewerb mithalten können, ist nicht selbstverständlich“, freute sich Dehoga-Lippe-Präsident Holger Lemke. Er dankte auch „dem Team hinter dem Team“: Anna-Katharina Lemke aus der Windmühle Fissenknick und Arnaud Brun aus dem Felix-Fechenbach-Berufskolleg betreuten die Auszubildenden in den Wochen vor dem Wettbewerb und während der Meisterschaften in Königswinter

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