Leopoldshöher Arbeitswelt stellt sich potenziellen Mitarbeitern vor

Leopoldshöhe . &bdquo;Ich komme oft mit dem Fahrrad hier vorbei, aber ich weiß gar nicht, was in dem Gebäude eigentlich gemacht wird.“ So begründeten etliche Besucher ihr Interesse, bei &bdquo;Leopoldshöhe öffnet sich“ doch mal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Am Samstag konnte die Neugier bei 28 Betrieben gestillt werden.Während im Freien sommerliche Hitze herrschte, bot &bdquo;Novotergum“ in Asemissen eine Abkühlung besonderer Art. In einer Kabine für die Ganzkörper-Kältetherapie herrschte eine Temperatur von minus 85 Grad. Karen Gamm war zunächst misstrauisch. &bdquo;Tut das nicht weh?“, wollte sie wissen.

Doch Gesundheitsberaterin Tanja Herhold konnte sie beruhigen. Der Aufenthalt dauere ohnehin nicht länger als drei bis fünf Minuten. &bdquo;Durch die extreme Kälte ziehen sich die Gefäße in der Haut zusammen und die Selbstheilungskräfte werden aktiviert“, sagte sie. Langfristig werde das Immunsystem gestärkt, auch bei Verletzungen, Schmerzen und Entzündungen werde die Schocktherapie eingesetzt. Die Therapie soll auch für besseren Schlaf sorgen und die Fitness stärken.

Kältetherapie regt den Stoffwechsel an Nachdem Karen Gamm sich selbst in die kleine Kammer begeben hatte, war sie überzeugt. &bdquo;Das ist nicht so schlimm, wie man meint“, stellte sie fest. Es ist total angenehm. Ich habe Schmerzen in der Schulter und werde es mal ausprobieren.“ Tanja Herhold wies noch auf weitere positive Effekte der Kältetherapie hin, selbst zur Gewichtsreduzierung sei sie geeignet. &bdquo;Sie regt den Stoffwechsel an und sorgt für eine verbesserte Durchblutung von Herz und Muskulatur“, sagte die Gesundheitsberaterin. &bdquo;Auch der Fußballer Ronaldo ergänzt damit sein Training.“

&bdquo;Im Prinzip stellen wir lediglich Transportverpackungen her“, meinte Andre Gronau von Häfner und Krullmann. Eigentlich ist eine solche Bescheidenheit gar nicht angebracht, denn das Unternehmen gilt europaweit als einer der größten Produzenten von Spulen. Am Standort im Industriegebiet Westring werden jeden Tag 30 Tonnen Kunststoff in Form gebracht. Die Menge der Rohware entspricht einer Lastwagenladung. Vor dem Gebäude befinden sich fünf hohe Silos mit unterschiedlichem Granulat, das zur Hälfte aus Recyclingmaterial besteht. In 46 automatischen Spritzgießmaschinen werden die Spulen hergestellt, in einer Größe von 30 Millimeter bis zu einem Meter. Je nach den Wünschen der Kunden werden sie in einer eigenen Abteilung entwickelt, mehr als 1000 Formen sind vorrätig.

Die Spulen werden in vielen Bereichen eingesetzt. Zahnseide wird vor der Weiterverarbeitung in langen Abschnitten ebenso aufgewickelt wie Grasgarn, aus dem Kunstrasen hergestellt wird. Spulen für medizinische Zwecke wie Nahtmaterial und Infusionsschläuche entstehen in einem besonderen Reinraum. Bei der Fertigung ist höchste Präzision erforderlich, zum Beispiel bei den Sicherungsfäden für Geldscheine. Daher werden Maschinen verwendet, die extremen Druck erzeugen können. Die Werkzeuge für die einzelnen Formen werden zum größten Teil selbst gebaut. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 160 Mitarbeiter, 50 von ihnen sind in der Produktion am Westring tätig. Die meisten nutzten die Gelegenheit, um mal ihren Angehörigen das Werk zu zeigen.

Hier wird Blech ?in Form gebracht &bdquo;Wir bringen ihr Blech in Form“, verspricht das Unternehmen LTO an der Fettpottstraße in Greste. Es ist spezialisiert auf die Verarbeitung von Stahl, Aluminium und anderem Metall. &bdquo;Die meisten Kunden geben ihre Aufträge über das Internet ab, daher rührt auch der Namen. LTO bedeutet Laserteile online“, sagte Geschäftsführern Anna Theresa Holz. Im Onlineshop der Firma werden nicht nur sofort der Preis, sondern auch die Liefertermine angegeben. Die integrierte Machbarkeitsprüfung zeigt den Kunden außerdem an, ob die Entwürfe auch umzusetzen sind. &bdquo;Schnelligkeit ist ein Wettbewerbsvorteil“, betonte die Geschäftsführerin, die das Unternehmen mit 50 Beschäftigten gemeinsam mit ihrem Bruder leitet.

In hochautomatisierten Maschinen werden die Bauteile platzsparend berechnet und per Laser zugeschnitten. Auf dem Display kann zum Beispiel der Winkel genau berechnet werden. &bdquo;Es waren heute auch viele Jugendliche hier“, berichtete Daniela Högermann vom Vertrieb. &bdquo;Ihnen kann man auch deutlich machen, warum man Mathe lernen muss.“ Die weiteren Arbeitsschritte wie Schleifen, Abkanten und Oberflächenbehandlung können ebenfalls automatisiert erfolgen.

Bei LTO werden Jugendliche zu Maschinenführern, Feinblech- und Konstruktionsmechanikern ausgebildet. &bdquo;Deshalb haben uns auch viele Lehrkräfte von Berufsschulen besucht und haben sich nach Betriebsbesichtigungen, Ausbildungs- und Praktikumsplätzen erkundigt“, sagte Geschäftsführerin Holz. &bdquo;Damit haben wir gar nicht gerechnet. Insofern sind wir mit der Gemeinschaftsaktion Leopoldshöhe öffnet sich sehr zufrieden, denn wir konnten die Vielfalt und Innovationskraft unserer lokalen Wirtschaft aufzeigen.“

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