Leistungsexplosion von TBV-Keeper Peter Johannesson

Lemgo. Immer wieder ballte er die Fäuste, freute sich über seine Paraden: Peter Johannesson, 28-jähriger Keeper des Handball-Bundesligisten TBV Lemgo Lippe, ist ein entscheidender Mann beim 24:23 gegen HC Erlangen gewesen. &bdquo;In der wichtigen Phase war er ein Faktor", hob auch Trainer Florian Kehrmann die Vorstellung des Schweden hervor, der durchspielte und 15 Bälle parierte.

Zu viel Risiko? "Warum nicht"

Für den Schlussmann selber war seine Leistung gegen Erlangen &bdquo;ein Schritt nach vorne, meine Leistungen zuletzt waren eine Katastrophe". Diesmal habe &bdquo;alles gepasst, ich wehrte auch ein paar freie Bälle ab." Alles? Nicht ganz. Als Erlangen das 20:19 durch Antonio Metzner erzielte, ärgerte sich der Keeper deutlich sichtbar. Die Message: Der Wurf aus dem Rückraum war zu halten. Die Lemgoer Feldspieler ließen sich durch den Rückstand nach 17:13-Führung nicht entmutigen, gaben Gas und konnten sich wieder bei ihrem Schlussmann bedanken, als er beim 23:21 erneut auf dem Posten war. Trotz der Zwei-Tore-Führung machte Johannesson direkt wieder Platz für den siebten Feldspieler. Überrascht? &bdquo;Nein, Fynn Hangstein machte es in Leipzig schon sehr gut. Warum nicht?"

"Die 5:1-Deckung war ein kleiner Schlüssel zum Sieg"

Erst nach einer Auszeit 1:35 Minuten vor Schluss ging der Schwede wieder aufs Feld, als Zeitspiel gegen den TBV drohte. Für den Keeper ist die 6:0-Abwehr die bevorzugte Variante: &bdquo;Sie mag ich lieber." Doch ab Minute 20 stellte Lemgos Trainer Florian Kehrmann auf 5:1 um, mit Lukas Zerbe – vom Fanklub Lemgoer Hexen zum &bdquo;Player of the match" gekürt – vorne vor: &bdquo;Wir machen es lange mit dieser Aufstellung richtig gut, doch dieses System ist anstrengend. Als Erlangen vier Tore in Tore warf, fehlten ein, zwei Prozent. Wichtig war, dass wir weiter Vollgas geben. Das haben wir gemacht. Die 5:1-Deckung war ein kleiner Schlüssel zum Sieg." Johannesson selber kann bei dieser Variante &bdquo;nicht so klare Absprachen treffen, der Gegner bekommt mehr freie Bälle".

"Ohne Fans herrscht eine Testspielatmosphäre"

Die nun 11:9 Punkte &bdquo;nehmen wir gerne in einem komischen Jahr", sagt die Lemgoer Nummer eins, die mit der &bdquo;25" auf dem Rücken aufläuft: &bdquo;Es fehlen nur zwei Punkte aus dem Balingen-Spiel." HBW Balingen-Weilstetten, der Ex-Klub von Johannesson, für den er von 2015 bis 2017 spielte, holte ausgerechnet in Lemgo seine ersten beiden Saisonpunkte: &bdquo;Bei diesem Spiel fehlten die Zuschauer enorm, wir brannten nicht so, ohne Fans herrscht eine Testspielatmosphäre."

Zufrieden? "Komisch!"

Im vierten Jahr ist er in Lemgo und fühlte sich bis zur Pandemie &bdquo;sehr wohl: eine kleine, nette Stadt mit freundlichen Leuten und ein familiärer Verein." Nun sei es &bdquo;komisch. Wegen des Lockdowns ging meine Frau zurück nach Schweden. Ich kann das verstehen."

Niko Blaauw erstmals im Kader

Erstmals im Bundesliga-Kader des TBV Lemgo Lippe stand am Samstagabend Niko Blaauw. Der 18-Jährige sammelte zuletzt Praxis im Männerhandball beim Team Handball Lippe in der 3. Liga. Der Zugang von Green Park Handball Aalsmeer, der für zwei Jahre in Lemgo unterschrieb, rückte für den angeschlagenen Alexander Reimann in den Kader, kam aber nicht zum Einsatz.

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