Augustdorfer Ratsmehrheit beharrt auf Wohnungsbau

Augustdorf. Die Zukunft des Freibadgeländes bleibt ein weiteres politisches Streitthema in der Sennegemeinde. Die Mehrheit von SPD, FWG und FDP beharrt darauf, dass auf dem Areal bezahlbarer Wohnraum entstehen soll. Das zeigte sich in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses.

Es gibt aber noch andere Vorstellungen, was aus dem Gelände einmal werden könnte. Dabei geht es darum, das frühere Freibad als ISEK-Projekt (Städtebauliches Entwicklungskonzept) mit den Bürgern weiter zu entwickeln. Dazu haben drei junge Augustdorfer die Initiative &bdquo;Begegnungspark" gegründet (die LZ berichtete).

Stattdessen hat sich die Mehrheit von SPD, FWG und FDP mit ihrer Vorstellung durchgesetzt, dass in der nächsten Ratssitzung am Donnerstag, 26. September, Beschlüsse für einen Gesellschaftervertrag und die Projektförderung sowie -durchführung durch die NRW.Urban GmbH gefasst werden. Zugleich soll NRW.Urban gebeten werden, eine Informationsveranstaltung in Augustdorf auf die Beine zu stellen. In der soll die hundertprozentige Beteiligungsgesellschaft des Landes Nordrhein-Westfalen vorstellen, &bdquo;wie heute geförderter Wohnungsbau einschließlich der Infrastruktur tatsächlich aussieht beziehungsweise realisiert wird".

Entscheidungen über Bürger hinweg Der CDU-Fraktionsvorsitzende Lutz Müller verwies im Haupt- und Finanzausschuss darauf, dass 26 Unterzeichner in einem Schreiben vom 12. Juni um &bdquo;eingehende Informationen zur geplanten Bebauung des Freibadgeländes" gebeten hätten. Die Unterzeichner hätten kein Verständnis dafür, dass hier über die Anlieger und Bürger hinweg Entscheidungen getroffen werden. Bürgermeister Dr. Andreas Wulf ergänzte, dass beim Kreiszeltlager der lippischen Jugendfeuerwehren Ende August in Gesprächen mit Teilnehmern, Gästen und Helfern aus Augustdorf deutlich geworden sei, dass die Entwicklung des Areals auf breites Interesse nicht nur bei den Anliegern stoße.

Unter anderem sei vorgeschlagen worden, auf dem Grundstück Angebote für Jugendliche zum Beispiel in Form einer Halfpipe zu schaffen. Denkbar sei aber auch, das Grundstück als Reservefläche für mögliche Erweiterungen der Augustdorfer Schulen frei zu halten. Vor diesem Hintergrund werde seitens der Verwaltung und der CDU vorgeschlagen, eine Einwohnerversammlung zu beschließen. Die Verwaltung verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Unterrichtung der Allgemeinheit bei wichtigen Planungen und Vorhaben der Gemeinde ein hohes Gut sei. Dabei solle der Rat inhaltliche Festlegungen, soweit sie nicht nur den Rahmen der Planung abstecken, möglichst vor der Unterrichtung vermieden werden.

Nicht genügend informiert Der SPD-Fraktionsvorsitzende Heinrich Georg Schneider verwies auf den gültigen Ratsbeschluss. Daraus gehe klar hervor, dass auf dem ehemaligen Freibadgelände bezahlbarer Wohnraum entstehen soll, denn den benötige Augustdorf dringend. Dazu Lutz Müller: &bdquo;Wir wollten alle Bürger befragen. Das blenden Sie einfach aus. Das ist schon ein starkes Stück. Alle Augustdorfer wollen wissen, was Sie mit dem Gelände machen wollen und nicht nur wenige Anlieger. So jedenfalls kann man mit Bürgern nicht umgehen. Ich gehe deshalb an die Kommunalaufsicht." Diesen Schritt erwarte er mit Spannung, antwortete Schneider. &bdquo;Aus unserer Sicht haben die Augustdorfer Bürger bezüglich der Zukunft des Freibadgeländes erschöpfend Auskunft bekommen."

Bürger wollen gefragt werden Die 26 Unterzeichner stören sich daran, dass Roger Ritter (FDP) erklärt habe, dass Ratsmehrheiten dazu da seien, um Entscheidungen zu treffen. Deshalb wolle er sich den Antrag nicht kaputt reden lassen. Diese Meinung vertrete auch Heinrich Georg Schneider (SPD). Dabei sollten aber alle Augustdorfer zunächst in Planungswerkstätten über die Gestaltung des Geländes mitwirken können. Das habe bei der Gestaltung des &bdquo;Heideparkes" gut funktioniert. Wörtlich heißt es: &bdquo;Warum werden wir nicht mehr gefragt? Was genau soll dort gebaut werden? Welche Auswirkungen hat es auf die Anliegerstraßen?" Es gebe viele Fragen. &bdquo;Wir haben kein Verständnis dafür, dass über die Anlieger und Bürger hinweg Entscheidungen getroffen werden."

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