Augustdorf macht beim Sportkonzept eine Rolle rückwärts

Augustdorf. Der vorhandene Rasensportplatz – also der Hauptplatz – auf dem Schlingsbruch soll erhalten bleiben. Zudem soll der westlich davon gelegene Ausweichplatz als Kunstrasenplatz mit Korkgranulat hergestellt werden. Dies hat die Ratsmehrheit von SPD, FWG und FDP mit ihren Stimmen am Donnerstagabend im Rat entschieden.

Damit ist die Planung aus dem Vorjahr vom Tisch. Seinerzeit war beschlossen worden, den großen Rasenplatz in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln. Damals war allerdings der Förderantrag im Rahmen des Programms &bdquo;Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" nicht berücksichtigt worden.

Ende der Frist naht Nun hat die Ratsmehrheit einen neuen Anlauf gestartet, um in die Förderung zu kommen. Auf Grundlage des neuen Beschlusses von Donnerstagabend ist die Verwaltung aufgefordert, bis zum 30. September (also bis Montag) einen neuen Förderantrag – dieses Mal allerdings im Rahmen des Programms &bdquo;Städtebauförderung und Soziale Integration im Quartier 2020" zu stellen. Der aufzubringende Eigenanteil von zehn Prozent soll nach Vorstellung von SPD, FWG und FDP insbesondere durch die Sportpauschale abgedeckt werden. Dabei soll er den Rahmen von 130.000 Euro nicht überschreiten.

Bürgermeister Dr. Andreas Wulf wies darauf hin, dass ein Kunstrasenplatz auf der hinteren Fläche zu klein wäre und nicht die erforderlichen Maße für eine Spielstätte für den Ligabetrieb hätte. Er wäre somit lediglich ein Ausweichplatz. Dazu Heinrich Georg Schneider (SPD): &bdquo;Herr Bürgermeister, ich kann Ihre Argumentation nicht nachvollziehen. Wir sind deshalb sehr erfreut über die öffentliche Bestätigung der Fußballer, dass der Rasensportplatz erhalten bleiben soll. Denn das deckt sich genau mit unseren Vorstellungen. Wir haben nämlich immer wieder betont, dass der Umbau des Rasenspielplatzes in einen Kunstrasenplatz absurd ist."

Moralisch verpflichtet Diese Ansicht habe die Ratsmehrheit auch schon vor einem Jahr betont. Da der Förderantrag aber unter größtem Zeitdruck auf den Weg gebracht werden musste, habe man dennoch 2018 dem Umbau des großen Rasenplatzes in einen Kunstrasenplatz zugestimmt. Eigentlich wolle man auch jetzt keinen Kunstrasenplatz. Schneider: &bdquo;Wir fühlen uns aber zumindest moralisch verpflichtet, bei allen Überlegungen zum Schlingsbruch den Fußballern einen ganzjährig bespielbaren Ausweichplatz – und zwar mit Korkgranulat – zur Verfügung zu stellen."

Bürgermeister Dr. Andreas Wulf konterte, dass es keine Aussage des FC Augustdorf gebe, dass der Kunstrasenplatz lediglich ein Ausweichplatz sein solle. &bdquo;Ich bin heute Nachmittag bei der Bezirksregierung in Detmold gewesen, um die Möglichkeiten der Städtebauförderung auszuloten." Dabei sei ganz klar gesagt worden, dass zwei neue Sportplätze nicht gefördert würden. Die Erfolgsaussichten seien daher überschaubar. Dies habe auch damit zu tun, dass es gute Chancen für Anträge anderer Kommunen gebe, die sich bereits in der Warteschleife befinden würden. Wenn nun zwei Tage vor Abgabe des Förderantrages alles auf den Kopf gestellt werde, sei dies aus seiner Sicht nicht zu schaffen, stellte das Gemeindeoberhaupt klar. Der Kämmerer habe ihn auch bereits gefragt, mit welchem Personal denn bitteschön dies bewältigt werden solle.

Lutz Müller (CDU) an die Adresse der Ratsmehrheit: &bdquo;Mir wird Angst und Bange für unseren lokalen Sport angesichts dessen, was hier gerade passiert. Was Sie hier vorhaben, wird nicht funktionieren. Es gibt doch bereits einen einstimmigen Ratsbeschluss aus dem Vorjahr. Was machen wir denn nun damit? Sollte alles für die Katz gewesen sein? Was Sie hier jetzt beantragen, wird definitiv scheitern. Lassen Sie uns stattdessen gemeinsam etwas für die Sportler tun. Wir sollten uns an den belegbaren Fakten der Verwaltung orientieren."

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