An der Augustdorfer Waldstraße ist es laut - das wird wohl so bleiben

Augustdorf. Die Gemeinde hat einen Lärmaktionsplan erarbeitet, und der Ausschuss für Bau, Planung und Umwelt hat ihm in seiner jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit zugestimmt. Nun muss der Rat den Plan in der kommenden Woche noch abschließend bestätigen. Ob das für die Anwohner der Waldstraße spürbare Verbesserungen bringt, steht freilich in den Sternen.

Eine Richtlinie der Europäischen Union verpflichtet Kommunen dazu, für bestimmte Gebiete und Schallquellen Lärmkarten zu erstellen. Daraus sollen dann Aktionspläne mit Lärmschutzmaßnahmen abgeleitet werden, um die Bevölkerung vor zu viel Umgebungslärm zu schützen. Denn Lärm kann krank machen. Dabei sollen auch die Bürger Gelegenheit zur Mitwirkung haben. Und weil die Waldstraße als Landesstraße von mehr als drei Millionen Fahrzeugen pro Jahr befahren wird, muss auch Augustdorf einen Lärmaktionsplan für diese Hauptverkehrsstraße erarbeiten.

Bürger machen Vorschläge

Im Zuge dessen sind die Pläne mehrfach öffentlich ausgelegt worden, und die Augustdorfer haben auch Vorschläge gemacht, wie Bau oder Erhöhung von Lärmschutzwänden, Flüsterasphalt, Geschwindigkeitsreduzierung und -überwachung, Verbesserung des Verkehrsflusses bis hin zu Lkw-Durchfahrtsverboten. Da in der vierten Runde der Öffentlichkeitsbeteiligung keine weiteren Anregungen seitens der Bürger gekommen seien, solle man den Plan nun so beschließen, empfahl Norbert Wehmeier, Leiter des Fachbereichs Bauen, Planen und Umwelt, den Ausschussmitgliedern. Er kann dann dem Kreis Lippe fristgerecht bis zum 18. Juli vorgelegt werden.

Erarbeitet wurde der Lärmaktionsplan mit Hilfe des Büros RP Schalltechnik aus Osnabrück. Unter anderem hat es untersucht, welche Altersgruppen vom Verkehrslärm auf der Waldstraße betroffen wären und welchen gesundheitlichen Folgen von Belästigung über Schlafstörungen bis hin zu Herzerkrankungen theoretisch auftreten könnten. Tatsächlich werden an einigen Stellen die vom Verkehrsministerium empfohlenen Grenzwerte überschritten.

Tempo 50?

Das Büro hat die Anregungen der Bürger geprüft und bewertet und hält zum Beispiel eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf der Waldstraße für sinnvoll. Es stellt allerdings auch fest, dass Straßen NRW als zuständige Behörde in naher Zukunft keine Maßnahmen an der Landesstraße 758 plant. In der Praxis kann die Gemeinde die Anregungen der Bürger, die auch RP Schalltechnik gut heißt, nicht umsetzen.

Lutz Müller (DBA) fragte angesichts dessen, was man denn nun konkret vom Lärmaktionsplan zu erwarten habe. &bdquo;Wir können gegenüber Straßen NRW nur Empfehlungen aussprechen“, antwortete Wehmeier. Die einzig konkrete Empfehlung aus dem Lärmaktionsplan sei Tempo 50, kritisierte Roger Ritter (FDP). Walter Prill vom Fachbereich Bauen, Planen und Umwelt sprach sich dafür aus, das Gespräch mit Straßen NRW zu suchen. Wehmeier war skeptisch: &bdquo;Ich glaube nicht an sinnvolle Gespräche mit Straßen NRW.“

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