Augustdorf. Die Gemeinde Augustdorf muss für neue Flüchtlinge ein Dach über dem Kopf haben und hat sich für die Aufstellung von Mobilheimen im Nord-West-Ring entschieden. Strittig war in der Politik allerdings die Frage der Energieversorgung. Die SPD hatte Einspruch gegen einen Beschluss des Fachausschusses gelegt. In der Ratssitzung kam es dann zu einem neuen Beschluss. Eine Mehrheit hatte sich im Ausschuss für Bau, Planung und Umwelt für eine Stromlösung ausgesprochen, obwohl diese nach einer Berechnung der Verwaltung teurer als die Versorgung mit Gas ist. Mats Uffe Schubert (SPD) sprach im Rat von wahrscheinlichen Mehrkosten in Höhe von 140.000 Euro bei zwölfjähriger Nutzung. Eine Umrüstung auf eine Wärmepumpe mit Photovoltaikanlage verschiebe die Amortisation, alles in allem eine unnötige Belastung des Haushalts und Gas die unwirtschaftlichste Lösung. Lutz Müller (DBA) erinnerte daran, dass bundespolitisch von Gas als Energiequelle abgeraten werde. Im Ausschuss sei schließlich mit sechs Ja- zu fünf Neinstimmen beschlossen worden, dass die Flüchtlingsunterkunft mit Strom betrieben werde. Andere Kommunen verzichteten ganz auf Gas. Kritik an der Berechnung Kritik an der Wirtschaftlichkeitsberechnung der Verwaltung übte Roger Ritter (FDP). Bei der Kalkulation seien künftige Preisentwicklungen für Strom und Gas nicht in Betracht gezogen worden. „Prognosen zur Entwicklung der Kosten für Erdgas, Heizöl und CO2-Abgaben zeichnen jedoch ein Bild drastischer Kostensteigerungen“, so Ritter. Auch Umwelt- und Klimaschutzaspekte seien nicht berücksichtigt worden. Der Vorschlag der FDP-Fraktion: eine Luft-Wärmepumpe mit Photovoltaikanlage, die zu Kosteneinsparungen führen würde sowie Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit biete. Bei der Abstimmung sprach sich eine Mehrheit dafür aus, dem SPD-Einspruch stattzugeben. Bürgermeister Thomas Katzer warnte daraufhin, dass demnächst 30 neue Flüchtlinge zu erwarten seien. Einen neuen Antrag der SPD modifizierte Kämmerer Patrick Herrmann etwas, sodass alle damit einverstanden waren: Der Bürgermeister wird ermächtigt, die wirtschaftlich tragfähigste Lösung zu nehmen, wenn die Summe im Rahmen des geplanten Haushaltsansatzes bleibt. Die Fraktionen müssen jedoch vorher informiert werden.