Umbau des Kotzenbergschen Hofs wird deutlich teurer

Horn-Bad Meinberg. Bei der Revitalisierung des Kotzenbergschen Hofes kommt es zu erheblichen Mehrkosten. Statt der geplanten 10 Millionen Euro geht die Verwaltung nach den Ausschreibungen nun von rund 15,68 Millionen Euro aus. Die gute Nachricht dabei: Die Mehrkosten sollen zur Förderung beantragt und werden dann vermutlich ebenfalls zu 70 Prozent vom Land bezuschusst.

Für die auf mehrere Jahre angelegte Totalsanierung in zwei Bauabschnitten sind 70 Prozent Städtebaufördermittel zugesagt. Seit Ende Juni liegt die Baugenehmigung vor. Der Bauzeitenplan und auch die Zeiträume für das Abrufen der Fördermittel bedingen nach Angaben der Verwaltung einen sehr zeitnahen Baubeginn. Der Ausschuss für Stadtentwicklung hatte Ende August beschlossen, dass unter der Voraussetzung, dass die Mehrkosten vom Ministerium mitgetragen werden, die Maßnahme fortgesetzt werden kann.

Besuch aus Düsseldorf macht Mut Erste Gespräche hatte es im Sommer mit der Bezirksregierung Detmold gegeben. Am vergangenen Mittwoch besuchte Staatssekretär Daniel Sieveke vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung in Düsseldorf die Stadt. Diese hatte im Vorfeld ein Anschreiben an das Ministerium verfasst, in dem die Zustimmung zur Stellung von zwei Mehrkostenanträgen für den ersten Bauabschnitt in 2023 und den zweiten Bauabschnitt voraussichtlich 2025 angefragt wurde. Die Mehrkosten betragen nach aktueller Kostenberechnung 4,8 Millionen Euro. Sie sind für den ersten Bauabschnitt aufgrund erster vorliegender Submissionsergebnisse konkreter.

Über den Besuch des Staatsekretärs berichtete Bauamtsleiter Claus Rafael Müther dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Liegenschaften am Mittwochabend. Der Besuch kam passend, denn am 30. September endet die Abgabefrist für Förderanträge. Sieveke sehe den Umbau des Kotzenbergschen Hofes als einzigartiges Projekt an, so Müther. Er habe der Stadt geraten, den Mehrkostenantrag beim Land zu stellen. Dieser soll bis Mitte November noch präzisiert werden. Für den Ausbau solle der Zeitraum von drei Jahren eingehalten werden. Eine weitere Erhöhung wäre nicht möglich. "Mehr haben wir nicht erwarten können. Das Ergebnis ist erfreulich", resümierte der Bauamtsleiter.

Einsparmöglichkeiten werden geprüft Die Stadt hat bereits erste Einsparpotenziale im Zuge der Bauausführung geprüft, weitere Einsparmaßnahmen prüft die Fachstelle für Denkmalpflege derzeit noch. Es geht hier unter anderem um eine Dacheindeckung mit Dachziegeln statt mit Naturstein(Ersatz)ziegeln, Verzicht auf die Sanierung PCB-belasteter Holzbalken im Dachraum und die Pflasterung des Innenhofes mit Betonpflaster statt mit Natursteinen.

"Mit der Zusage können wir weiter hinter dem Projekt stehen", sagte Michael Rutter (CDU). Simone Spranke (SPD) monierte, es fehle beim Verfahren an Transparenz. Die bisherige Einsparliste sei "übersichtlich". "Es gibt noch weitaus mehr Gewerke, die eine Rolle spielen", sagte sie. Ins gleiche Horn stieß Ralf Leßmann (SPD). Die Bürger müssten mitgenommen und informiert werden. Das sah auch Reinhard Gerke (Bündnisgrüne) so und ist auch im Sinne der Stadt. Müther kündigte an: "Mehr Transparenz werden wir auf jeden Fall machen." Das Projekt solle Priorität haben, fand Alexander Martin (CDU), eventuell müsste bei anderen Vorhaben gespart werden. Vielleicht müsse sogar etwas anderes gestrichen werden, meinte auch Frank Kuhlmann (BürgerBündnis).

Aufträge sind teils erteilt Aktuell sind bereits Aufträge in Höhe von 1,95 Millionen Euro erteilt und abgerechnet. Enthalten ist in der neuen Gesamtsumme auch die Einrichtung eines Krisenzentrums für Katastrophenfälle mit Kosten in Höhe von rund 780.000 Euro. Dieses war bisher in den Berechnungen nicht enthalten. Die Kosten, so wurde der Stadt vom Land signalisiert, seien über die Städtebauförderung förderfähig. Für das Notstrom-Aggregat gibt es allerdings keine Förderung. Haushaltsmittel sollen für den Haushalt 2023 angemeldet werden. Die Planungskosten in Höhe von 25.000 Euro für den erforderlichen Bauantrag müssen bereits in 2022 finanziert werden. Dies soll aus dem allgemeinen Unterhaltungsbudget erfolgen. Nach Angaben des städtischen Architekten Klaus-Peter Stock soll für den zweiten Bauabschnitt eine erneute Ausschreibung erfolgen. Begonnen werden soll mit Entkernungsarbeiten, dem Innenhof und Keller.

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