In Lage wird das ehemalige Bordell abgerissen

Lage. Die ersten Brocken hat der Greifarm des Abrissbaggers schon in seinen Fängen. Bis das gesamte Gebäude an der B 66/Ecke Pottenhauser Straße jedoch verschwunden ist, wird es noch einige Tage dauern. Die Firma Wimmelbücker aus Bielefeld hat von der Stadt Lage den Auftrag bekommen, das frühere Bordell abzureißen. Es soll Platz machen für eine Grünfläche.

Ein Schwertransporter mit 120 Tonnen Zugmasse hatte am Mittwochmorgen um 5 Uhr einen großen Abrissbagger gebracht. Mit einem Gewicht von 80 Tonnen steht er nun in der Pottenhauser Straße, die für die Dauer der Abrissarbeiten gesperrt werden musste.

Baggerführer Nils Reimann: &bdquo;Wir haben dort erst ein zehn Zentimeter dickes Sandbett aufgetragen, um den Asphalt zu schützen.“ Dann wurden ein vier mal neun Meter großer Abbruchvorhang und Gummimatten angebracht, um beispielsweise Elektrokästen und die Ampel vor Steinschlag zu schützen. Wasser wird zum Eindämmen der Staubs versprüht. In den kommenden Tagen wird jedes Mauerteil abgebaut; Plastik, Metall und Holz werden getrennt sortiert. Ein großer Teil des Bruchmauerwerks kann wiederverwendet werden.

Haus war zeitweise Flüchtlingsunterkunft Die Stadt hatte das Grundstück mit Gebäude mit einer Größe von fast 400 Quadratmetern im Januar 2018 zu einem günstigen Preis gekauft, erklärte Teamleiterin Petra Lesemann vom städtischen Gebäudemanagement. Das Haus hatte in früheren Jahren unter anderem als Bordell gedient und stand anschließend lange leer. Als auch Lage viele Geflüchtete aufnahm, wurde ein kleiner Teil von ihnen dort untergebracht. Seit Beginn dieses Jahres ist das Haus jedoch nicht mehr bewohnt.

Die Stadt hat die Maßnahme zur &bdquo;Beseitigung eines städtebaulichen Missstandes“ als Maßnahme im Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (Isek) stehen. Sie hofft damit auf Fördergelder. Der Abriss kostet laut Schätzungen rund 134.000 Euro, die Grünanlage rund 90.000 Euro. Hinzu kommen die Grunderwerbskosten.

&bdquo;Ein Vorteil ist, dass der Gehweg verbreitert werden könnte“, sagte Petra Lesemann. Ein schön gestalteter Grünbereich am Stadteingang West – korrespondierend mit dem Parkareal schräg gegenüber an der Kreuzung – dürfte einen attraktiven Blickpunkt bieten. Weil es im Straßenraum keinen Platz für Grün gebe, müssten hierzu &bdquo;vorhandene Brachflächen oder mindergenutzte Flächen“ genutzt werden, hatte die Stadt im Entwicklungskonzept ausgeführt. Die Umsetzung ist spätestens fürs kommende Jahr geplant. Allerdings muss die Stadt noch auf eine Zusage für die Fördermittel warten. &bdquo;Wir wissen nicht, ob und wann eine Förderzusage kommt“, so die Teamleiterin.

Für den Abbruch des Gebäudes ist seit Montag die Einfahrt in die Pottenhauser Straße gesperrt. Darüber hinaus ist die B 66 in einem Teil in Richtung Bielefeld während der Abbrucharbeiten eingeengt – aus Sicherheitsgründen. Umleitungen sind ausgeschildert. Die Sperrung dauert voraussichtlich bis Freitag, 9. Oktober.

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