Meinung: Fördergeld ist kein Freifahrtsschein

Lage. Das &bdquo;Weihnachtsgeschenk“, das Kämmerer Uwe Aust den Lagenser Ratsmitgliedern unter den Baum legte, ist nichts für schwache Nerven. Die Finanzlage der Stadt Lage entwickelt sich dramatisch - ins Minus . In 2025 klappt es gerade noch, die Lücke zu schließen - wenn die Gewerbesteuer auch in der geschätzten Höhe fließt, es nicht weitere Krisen gibt. Kämmerer Uwe Aust sieht nur eine Chance: Alle Projekte müssen priorisiert - und gegebenenfalls muss auch gestrichen werden. LZ-Redakteurin Astrid Sewing sieht die Stadt Lage damit auf einem guten Weg.

Die Finanzlage der Kommunen ist dramatisch, da steht Lage längst nicht allein da. Es stimmt, dass Bund und Land munter beschließen, aber längst nicht so viel überweisen, wie sie müssten, damit das auch umgesetzt werden kann. Die Folgekosten werden nicht ausreichend einkalkuliert. Das ist seit vielen Jahren ein Problem, kaschiert wurde es aber dadurch, dass mit den verschiedensten Förderprogrammen gewunken wurde.

Folgekosten nicht vergessen Mithin hatte man den Eindruck, dass Millioneninvestitionen durchaus möglich sind. Doch da ist es genauso: Wenn die Stadt Lage den Marktplatz saniert, das historische Rathaus, das Hallen- und Freibäder oder den Sedanplatz, dann bleiben Eigenanteile, die die Stadt zahlen muss. Das summiert sich zu Millionen, die Folgekosten kommen oben drauf.

Jetzt alles zu streichen, ist auch nicht die Lösung. Stillstand zahlt sich für die Stadtgesellschaft nicht ein. Aber Kämmerer Uwe Aust hat einen Weg vorgeschlagen, der bedeutet, dass am Ende der Verzicht von Projekten stehen muss. Zwingend. Die Kommunalpolitiker werden die unangenehmen Wahrheiten an das Wahlvolk weitergeben müssen.

Fragen sind erlaubt Schon hört man die Fragen, ob der Marktplatz tatsächlich so umfangreich saniert werden muss oder ist das historische Rathaus als Haus der Stadtgesellschaft wirklich so wichtig, welche Bäder braucht man und wie sollen sie aussehen, was kann man schieben, was streichen? Was zahlt wofür ein? Das ist ein richtiger Weg. Er ist verknüpft mit unangenehmen Botschaften, aber letztlich sind die in so einer prekären Lage alternativlos.

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